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Erste Daten

Was bringt die Corona-Impfung bei ehemaligen Infizierten?

In Studien wurde die Wirksamkeit der Covid-19-Impfstoffe an Probanden getestet, die nachweislich zuvor weder geimpft wurden noch an Covid-19 erkrankt waren. Allerdings ist die Zahl derer, die von einer Erkrankung genesen sind, inzwischen sehr groß. Wie reagieren diese Personen auf eine Impfung?
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 25.03.2021  12:30 Uhr

In den USA sind mehr als 26 Millionen Fälle von Covid-19 dokumentiert. In Deutschland liegt diese Zahl bei circa 2,4 Millionen. Auch diesen Menschen wird empfohlen, sich zumindest mit einer Dosis impfen zu lassen. Um die Effekte einer einmaligen Impfung mit dem Biontech/Pfizer-Impfstoff Tozinameran (Comirnaty®) bei Covid-19-Genesenen zu ermitteln, bestimmten Wissenschaftler um Todd Bradley vom Krankenhaus Children’s Mercy Kansas City die Immunantwort auf eine solche Impfung an 36 Angehörigen von Heilberufen. Bei diesen Probanden war 30 bis 60 Tage vor der Impfung eine SARS-CoV-2-Infektion nachgewiesen worden. Als Kontrolle dienten 152 Beschäftigte im Gesundheitswesen, die vor der Impfung nicht an Covid-19 erkrankt waren.

Bei den 36 zuvor Erkrankten wurden die Antikörperspiegel zu Beginn und drei Wochen nach einer einzelnen Dosis des mRNA-Impfstoffs bestimmt. Es folgte eine detailliertere Analyse mittels Multiplex-Bead-Bindungs-Assays, mit dem simultan die IgG-Konzentrationen gegen die SARS-CoV-2-Spike-Protein-Untereinheiten S1 und S2, gegen die Spike-Rezeptor-Bindungsdomäne (RBD) und gegen das Nukleokapsidprotein bestimmt wurden. Die Wissenschaftler fanden, dass nach der ersten Impfstoffdosis die Antikörpertiter in beiden Teilnehmergruppen gegen alle Spike-Protein-Untereinheiten erhöht waren. Erwartungsgemäß ließen sich bei den Probanden, die zuvor nicht an Covid-19 erkrankt waren, keine Antikörper gegen das Nukleokapsidprotein finden, da dies kein Impfantigen ist.

Bei sechs Teilnehmern aus der Kontrollgruppe wurden Antikörperspiegel gemessen, die typischerweise bei Patienten nachweisbar sind, die sich erst kürzlich infiziert haben (≥ 1000 mediane Fluoreszenzintensitätseinheiten für Untereinheit S1). Offensichtlich hatten sich diese sechs Probanden unerkannt infiziert. Sie wurden in einer eigenen, als »undiagnostiziert« klassifizierten Gruppe weiter beobachtet. Alle Daten dieser Probanden sprachen dafür, dass sie sich tatsächlich kürzlich infiziert haben mussten. Wurden diese Probanden geimpft, konnten höhere Antikörpertiter gegen S1, S2 und die rezeptorbindende Domäne gemessen werden als bei Probanden, die sich nachweislich noch nicht infiziert hatten.

Als Surrogat für die Anwesenheit virusneutralisierender Antikörper verwendeten Bradley und Kollegen einen von der FDA zugelassenen In-vitro-Test, der den indirekten Nachweis potenzieller SARS-CoV-2-neutralisierender Antikörper im Blut durch Bestimmung der Antikörperblockade der Bindung der RBD an den menschlichen Wirtsrezeptor ACE2 ermöglicht. Wie erwartet konnten in der Gruppe ohne SARS-CoV-2-Infektion bei Studienbeginn keine blockierenden Antikörper nachgewiesen werden, während bei den Rekonvaleszenten und bei den unerkannt Infizierten neutralisierende Antikörper in unterschiedlichen Konzentrationen nachweisbar waren.

Bradley und Kollegen fanden zudem, dass nach der primären Immunisierung die Spiegel der blockierenden Antikörper bei den zuvor seropositiven Probanden höher waren als bei den zuvor seronegativen Probanden. Bei den Seronegativen ließen sich zwischen 49,6 und 66,2 Prozent neutralisierende Antikörper nachweisen. Bei den Seropositiven lagen die Mengen dieser Antikörper bei 96,0 bis 97,0 Prozent.

Zudem wiesen Personen, die sich erst kürzlich infiziert hatten, oder Patienten mit seropositivem Status drei Wochen nach einer einmaligen Impfung höhere Antikörperspiegel gegen die vier SARS-CoV-2-Antigene auf, von denen auch ein erheblicher Teil neutralisierende Eigenschaften hatte, als Personen ohne Infektionshistorie.

Die Dauer der Antikörperreaktionen und andere potenzielle Faktoren einer schützenden Immunität müssen allerdings noch weiter untersucht werden. Dazu muss ein schützendes Korrelat gegen eine Infektion bestimmt werden. Ohne ein immunologisches Korrelat für den Schutz vor einer SARS-CoV-2-Infektion beim Menschen durch den Impfstoff kann ein Abweichen von den gängigen Impfroutinen derzeit noch nicht empfohlen werden, so die Autoren.

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