Was bei Heiserkeit hilft |
Genügend zu trinken und bei Bedarf eine Lutschtablette etwa mit Schleimstoff-Drogen zu lutschen, kann Heiserkeit vorbeugen und behandeln. / © Imago Images/Action Pictures
Raue, heisere Laute statt einer wohlklingenden, ausdrucksvollen Stimme – sie sind Anzeichen einer Dysphonie. Heiserkeit entsteht dann, wenn die Stimmlippen nicht mehr ungehindert schwingen können. Die häufigste Ursache hierfür stellt eine akute Entzündung des Kehlkopfes dar, eine akute Laryngitis, die wiederum häufig im Rahmen eines akuten Infekts der oberen Atemwege auftritt.
Mehr als 40 Prozent der Patienten mit Heiserkeit leiden an einer akuten Laryngitis. Durch die Entzündung schwellen die Schleimhäute in den Atemwegen und damit auch im Bereich der Stimmbänder an. Rauchen, eine behinderte Nasenatmung und/oder ungünstige klimatische Umstände begünstigen Heiserkeit. In der Regel heilen die meist viralen Atemwegsinfekte in einer bis zwei Wochen aus. Bessern sich Infekt und Entzündung, kehrt auch die gewohnte Stimme zurück.
Doch es gibt zahlreiche weitere mögliche Ursachen. Dauert eine Heiserkeit bereits zwei bis drei Wochen an, sollte zum Arztbesuch (HNO) geraten werden, um die Ursache abklären zu lassen. Grundsätzlich unterscheidet man funktionelle, organische, neurogene und psychogene Ursachen.
Bei einer funktionellen Dysphonie sind keine organischen Veränderungen erkennbar; sie beruht häufig auf einer Überbeanspruchung des Stimmapparates, etwa bei Personen, die berufsbedingt viel sprechen. Aber auch bei ausgeprägten Wenig-Sprechern kann sich eine Heiserkeit einstellen. Organische Veränderungen reichen von akuten Entzündungen über gutartige Wucherungen wie Stimmlippenknötchen bis hin zu bösartigen Tumoren. Auch Veränderungen durch einen Magensäure-Reflux gehören in diese Gruppe. Zu neurogener Dysphonie kann es beispielsweise im Rahmen eines Morbus Parkinson kommen. Stress und Traumata können zu einer psychogenen Dysphonie führen.
Auch ein Blick auf die Dauermedikation kann dazu beitragen, mögliche Ursachen für eine Heiserkeit zu identifizieren, denn verschiedene Arzneistoffe und/oder Zubereitungsformen können diese begünstigen. Hierzu gehören unter anderem Antihistaminika der ersten Generation, die aufgrund anticholinerger Effekte zu Mundtrockenheit führen. Bei Benzodiazepinen kann eine Relaxation der stimmgebenden Muskulatur die Dauerbelastbarkeit der Stimme beeinträchtigen, was insbesondere bei Menschen, die ihre Stimme für ihre Berufsausübung benötigen, zu problematisch sein kann. Bei Angiogenesehemmern wird die Nebenwirkung Heiserkeit aus der Hauptwirkung abgeleitet, nämlich mit einer Verminderung der glottischen Gefäße mit Nekrosen in den oberen Schichten der Stimmlippen. Die Häufigkeit wird gemittelt über alle Substanzen hinweg mit 7 bis 33 Prozent angegeben.