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Prostatakrebs

Was bedeutet Joe Bidens Diagnose?

Der ehemalige US-Präsident Joe Biden ist an einer aggressiven Form von Prostatakrebs erkrankt und hat bereits Knochenmetastasen entwickelt. Wie sieht die Prognose bei dieser Diagnose aus?
Christina Hohmann-Jeddi
21.05.2025  16:16 Uhr

Ein häufiges Karzinom

Prostatakrebs ist weltweit die zweithäufigste Krebserkrankung bei Männern, vor allem jenseits des 50. Lebensjahres. Laut Daten des World Cancer Research Fund traten im Jahr 2022 etwa 1,47 Millionen Neuerkrankungen weltweit auf. Fast 400.000 Männer starben an der Erkrankung. Die meisten Todesfälle traten in China, den USA und in Brasilien auf.

»Prostatakrebs ist ein häufiges Karzinom«, sagte Professor Dr. Maurice Stephan Michel, Direktor der Klinik für Urologie und Urochirurgie an der Uniklinik Mannheim, kürzlich beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) in Wiesbaden. In Deutschland entwickelten pro Jahr etwa 65.000 Männer ein Karzinom der Vorsteherdrüse, etwa 15.000 sterben an der Krebserkrankung – vor allem, wenn diese metastasiert. Ein metastasiertes Prostatakarzinom sei dank neuer Arzneimittel zwar inzwischen besser zu therapieren, dennoch bleibe es eine palliative Erkrankung, also nicht heilbar.

Was bringt das PSA-Screening?

Je früher ein Karzinom gefunden wird, desto besser ist es in der Regel zu therapieren. Das sei am Beispiel USA zu erkennen: Dort stoppte man 2012 das PSA-Screening, bei dem die Konzentration des prostataspezifischen Antigens (PSA) im Blut Rückschlüsse auf das Erkrankungsrisiko zulässt, berichtete Michel. In der Folge stieg der Anteil von aggressiveren Karzinomen bei Diagnose und der Anteil an Patienten mit Metastasen in den Lymphknoten.

Dass das PSA-Screening einen Effekt hat, zeige die europäische ERSPC-Studie, bei der durch das Screening die prostatakarzinombedingte Mortalität deutlich gesenkt werden konnte. Das Hauptproblem in Deutschland sei, dass das Prostatakarzinom-Screening schlecht angenommen werde – im Wesentlichen durch die digitale rektale Untersuchung (DRU) (Tastuntersuchung im Enddarm). Die Beteiligung liege nur bei knapp über 20 Prozent, so Michel.

Die Rate der falsch-positiven Ergebnisse liege bei der Tastuntersuchung so hoch, dass sie aktuell nicht mehr empfohlen wird. Dies ist auch in der überarbeiteten interdisziplinären S3-Leitlinie Prostatakarzinom so enthalten, die kürzlich als Konsultationsfassung veröffentlicht wurde. Ihr zufolge sollen Männer ab 45 Jahren zu der Erkrankung beraten werden. Wenn diese eine Früherkennungs-Untersuchung wünschen, soll der Arzt ihnen den PSA-Test anbieten.

In Deutschland hätten nach aktuellen Daten immer noch rund 10 Prozent der Patienten, die diagnostiziert werden, bereits ein metastasiertes Stadium haben, so der Urologe. Von den Neuerungen in der Früherkennung verspreche man sich über die Jahre eine Reduktion der Mortalität und der Metastasierungen.

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