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Bayern

Was Apothekerinnen zum Protesttag sagen

Mehrere große Demonstrationen und Tausende geschlossene Apotheken: Der Protesttag in Bayern war ein voller Erfolg. Die PZ hat mit vier Apothekenleiterinnen gesprochen.
Brigitte M. Gensthaler
16.06.2023  11:45 Uhr

Große Solidarität tut gut

Auch in Dachau und im Dachauer Landkreis gab es eine überwältigende Beteiligung am Apothekenprotesttag. In Dachau selbst hätten alle Apotheken bis auf die diensthabende geschlossen, berichtet Kirsten Dahse, Leiterin der Frühlings-Apotheke im Ort, der PZ. »Es tut wirklich gut, sich in der aktuell schwierigen Lage zu solidarisieren; unsere Patienten haben dafür großes Verständnis, denn auch sie spüren die Auswirkungen in allen Bereichen.«

Dass kurzfristig gedachte Sparmaßnahmen viel größere Probleme nach sich ziehen, zeige sich sehr deutlich: in Apotheken, Arztpraxen, Altenheimen, Kliniken und deren Notaufnahmen. Angesichts des demografischen Wandels treffe es alle, wenn Strukturen der grundlegenden flächendeckenden Versorgung zerstört werden, mahnt die Apothekerin. »Für die Zukunft unseres wunderbaren Berufes lohnt es sich, laut und sehr deutlich die berechtigten Forderungen der Apotheken und aller Angestellten zu artikulieren und durchzusetzen. Mehr noch: Jetzt ist die Zeit, sich übergreifend mit den Ärzten und den Pflegeberufen zu solidarisieren.«

 

Abgewürgt von der Bürokratie

Als Blickfang stand am Protesttag ein großes Holzkamel vor der verschlossenen Markt-Apotheke im fränkischen Iphofen. Mit Stricken und Plakaten um den Hals: »Abgewürgt von der Bürokratie« steht darauf. Von »Selbstausbeutung« spricht Inhaberin Birgit Rothaug, die seit mehr als 25 Jahren die Markt-Apotheke, die einzige Apotheke im Ort, leitet. Aber wie lange noch, fragt sie sich und ist mit ihrem Team zur Demo nach Würzburg gefahren, um zu protestieren. »Wir hier sind einstimmig der Meinung, dass Bürokratie unser größter Feind ist. Wir sind DIN-EN-ISO zertifiziert, präqualifiziert, auditiert, E-gecheckt, Labor-durchgesehen, BAD-kontrolliert, feuerlöschgeübt, ZL-Ringversuch-geprüft, Testverkauf-bewährt, im Liefervertragsklauselverstehen erprobt und vieles mehr.« Als »Belohnung« für all den Aufwand werde man von den Krankenkassen wegen lächerlicher Formfehler retaxiert, sagt sie erbost.

Apothekerin Rothaug kennt viele ihrer Patienten seit Jahrzehnten. Sie habe ihnen die Misere erklärt. »Die Resonanz unserer Kunden war einstimmig positiv, es haben uns alle unterstützt. Das habe ich so noch nie erlebt, sogar Personal aus Arztpraxen war auf unserer Seite.« Dass die Patienten sie unterstützen, mache ihr und ihrem Team Mut; kleine »Einzelkämpferapotheken« hätten große Aufgaben.

Was wäre, wenn die Markt-Apotheke im historischen Ortskern schließen müsste? »Abgesehen davon, dass es für kleine Städte immer ein großer Verlust ist, wenn ein Geschäft schließt, bedeutet es bei uns den Ausfall der einzigen barrierefrei zugänglichen Apotheke im Umkreis von etwa 10 Kilometern«, erklärt die Apothekenleiterin gegenüber der PZ. Im Interesse ihrer Kunden habe sie »in einem wirklich langwierigen Entwicklungsprozess« eine barrierefreie Zugangsmöglichkeit geschaffen. »Wir sind jetzt ein im wahrsten Sinne des Wortes niederschwellig zugänglicher Ansprechpartner für alle Gesundheitsfragen und für Angehörige ein leicht erreichbarer Anlaufpunkt in der Beratung zur Pflege. Wir sind eben mittendrin. Wenn wir schließen, müssen die Patienten immer fahren.«

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