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Musikgeschichte

Warum wir heute einfache Songs lieben

Seit den 1950er-Jahren sind Songs immer simpler geworden. Zumindest wenn es um die Komplexität ihrer Melodien geht, wie eine US-Studie zeigt. Woran liegt das? Und lässt sich dieses Phänomen auch in der Sprache feststellen?
Jennifer Evans
26.07.2024  07:00 Uhr

Zwei Forschende aus den USA haben die fünf populärsten Chart-Lieder eines jeden Jahres im Zeitraum zwischen 1950 und 2022 analysiert. Dabei stellten sie fest: Die Komplexität der Songrhythmen und Tonhöhenarrangements hat abgenommen. Gleichzeitig ist aber die Anzahl der gespielten Noten pro Sekunde gestiegen. Demnach reduzierte sich die melodische Komplexität insbesondere zwischen 1975 und 2000 signifikant. Ähnliches war verstärkt im Jahr 1996 zu beobachten.

Die Autoren spekulieren, dass die Veränderungen von 1975 mit dem Aufkommen von Genres wie New Wave, Disco und Stadionrock zusammenhängen könnten. Den Wandel von 1996 und 2000 schreiben sie dem Aufstieg des Hip-Hop sowie digitaler Audio-Workstations zu. Letztere ermöglichten ein wiederholtes Abspielen von Audio-Loops.

Die Entwicklung der vergangenen 70 Jahre bedeute aber nicht, dass gleichzeitig die Komplexität anderer musikalischer Komponenten abgenommen habe, heißt es. Die Forschenden gehen nämlich davon aus, dass die melodische Komplexität zugunsten anderer musikalischer Elemente wich. Womöglich galt es, die Hörer nicht zu überfordern. Und mehr noch: Die Qualität eines Songs könnte sich angesichts der vielen digitalen Instrumente inzwischen stärker an der Klangqualität als an der Melodie orientieren.

Kreativität definiert sich heute anders

Dafür spricht laut der Studie, dass in den 1950er-Jahren die Bandbreite möglicher Klangfarben für die Musikproduktion auf jene Töne beschränkt war, die sich mit verfügbaren Instrumenten erzeugen ließen. Heute hingegen könne jeder mithilfe digitaler Musikproduktionssoftware sowie Bibliotheken, die mit Millionen von Samples und Loops gefüllt sind, alle erdenklichen Klänge erzeugen. Vielleicht seien die klanglichen Möglichkeiten nun der Ausdruck von Kreativität, einer Verlagerung der Komposition hin zur spannenden Klangfarbe – während die Melodien keine großen Bandbreiten mehr zeigten.

Auch die gestiegene Notenanzahl pro Sekunde könnte eine Rolle bei dieser Entwicklung gespielt haben. Immerhin seien große Tonhöhenintervalle schwieriger zu singen, wenn es zu viele Noten pro Sekunde gebe, schreiben die Studienautoren.

Darüber hinaus bemerkten sie, dass sich die melodischen Merkmale im untersuchten Zeitraum lediglich in eine einzige Richtung bewegten. Diese Erwähnung erscheint vor dem Hintergrund relevant, dass etwa in der Geschichte von Film oder Mode oft wiederkehrende Trends zu finden sind. Gemeint sind Stile, die – meist aus nostalgischen Beweggründen – in veränderter Form wieder auftauchen.

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