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Tod im Krankenhaus

Warum viele sterben, wo sie nicht sterben wollen

Zu Hause oder etwa im Hospiz sterben, aber bitte nicht im Krankenhaus. Das zumindest wünschen sich die meisten. Die Realität sieht anders aus. Es hapert an der Kommunikation zwischen Arzt und Patient – aber nicht nur daran.
PZ/dpa
10.12.2019  11:26 Uhr

Unbedingt Patientenverfügung machen

Eine anderer Grund könnte nach Worten von Angela Carollo vom Max-Planck-Institut in Potsdam sein, dass gerade Hochbetagte oft mit Atemwegserkrankungen ins Krankenhaus eingeliefert werden und dort binnen weniger Tage versterben. Oder es gibt keine Patientenverfügung: Angehörige sind unsicher, was zu tun ist, wollen keinen Fehler machen, der Wunsch des Patienten verhallt ungehört.

Doch sehr oft hakt es auch schlicht bei der Kommunikation zwischen Arzt und Patient, wie Jünger erklärt. Sie plädiert dafür, Ärzte zu schulen und regelrecht mit ihnen zu üben, wie man mit Patienten am besten ihre Wünsche und Vorstellungen angesichts des herannahenden Todes besprechen kann. «Das muss implementiert werden in der Ausbildung und Weiterbildung. Diese Themen müssen wir in die Staatsprüfungen für Arzte bringen», betont sie.

«Krankheit und Wahrheitsmitteilung am Krankenbett, das ist immer ein Prozess», sagt dazu Benno Bolze, Geschäftsführer des Deutschen Hospiz- und Palliativ-Verbands (dhpv). Für Patienten sei es nicht immer einfach zu entscheiden, ob eine Therapie noch sinnvoll sei oder nicht. «Übertherapie» pauschal zu kritisieren, ist dabei aus Sicht der Barmer aber nicht fair. «Es ist wichtig, dass Patientinnen und Patienten in die Therapieentscheidung mit eingebunden werden.» Außerdem sei auch im Krankenhaus ein würdevolles Sterben möglich.

«Die Zahl der älter werdenden Menschen steigt. Wir werden ein hohes Maß an Hospiz- und Palliativversorgung benötigen», erläutert Bolze. «Und wir werden nie sagen können: Das ist erledigt, wir sind am Ziel.» Wichtig sei, dass Netzwerke geknüpft werden und gut funktionieren: Ambulante Betreuungsdienste, spezialisierte Teams zur palliativen Versorgung, Hospize et cetera – sie alle müssten zusammenarbeiten. Vor allem Altenheime bräuchten eine enge Anbindung an die palliativen Netzwerke. «Denn für den Bewohner ist dort das Zuhause und dort soll er dann auch sterben können.»

Finanzielle Zwänge und Fehlanreize im Gesundheitssystem wie nicht sinnvolle Eingriffe oder auch Therapien tragen laut Jünger erheblich dazu bei, dass Menschen um ein angemessenes Sterben gebracht werden. «Es kann nicht sein, dass der Mammon uns die Moral vorschreibt beziehungsweise die ethische Vorstellung von Patientenrecht und Menschenwürde», sagte sie. «Wir müssen sagen: Das machen wir nicht aus Gründen der Patientensicherheit und Patientenwürde.»

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