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Schweizer Studie

Warum steigt der Frauenanteil in Apotheken weiter?

Führt der hohe Frauenanteil in Apotheken dazu, dass Männer den Beruf meiden? Einer entsprechenden Theorie aus der Genderforschung ist die Universität Zürich nachgegangen und hat herausgefunden, dass der Geschlechteranteil das Berufsbild mitprägt und die Berufswahl beeinflusst.
Cornelia Dölger
25.01.2023  15:00 Uhr
Warum steigt der Frauenanteil in Apotheken weiter?

Geschlechtertrennung auf dem Arbeitsmarkt ist auch im 21. Jahrhundert in vielen Berufen Usus. So ist es nicht unüblich, dass einzelne Berufe stark von einem Geschlecht dominiert werden. Als klassische Beispiele hierfür gelten Pflege- ( = Frauen) und Handwerksberufe ( = Männer). Die Forschung begründet die Aufteilung üblicherweise damit, dass die Berufswahl genderstereotypen Fähigkeiten folgt, sprich: Männer arbeiten eher in mathematischen oder technischen, Frauen in sozialen oder feinmotorischen Jobs.

Es gibt aber auch Berufe, deren Geschlechterzusammensetzung sich mit der Zeit wandelt, obwohl sich die Berufe selbst kaum verändert haben. Lehrer- und Medizinberufe zählen dazu oder eben Apothekerinnen und Apotheker. Einst männlich dominiert, verzeichnet der Apothekerberuf seit Jahren einen steigenden Frauenanteil; zuletzt lag dieser laut Statista bei rund 71,6 Prozent (Stand: Juni 2022). Bei PTA und PKA ist der Frauenanteil mit jeweils deutlich über 90 Prozent noch höher, wie ABDA-Zahlen zeigen (Stand: Ende 2018).

Neue Methoden aus der Netzwerkforschung

Auf dieses Phänomen, dass Berufe im Lauf der Zeit stark verweiblicht oder vermännlicht werden, ohne dass es inhaltliche Gründe dafür gibt, baut eine Studie der Universität Zürich (UZH) auf. Ihr zugrunde liegt die genderwissenschaftliche These, dass Männer selektiv Berufe und Spezialisierungen verlassen oder meiden, die von mehr Frauen neu aufgenommen werden. Sprich: Je mehr Frauen den Job machen, desto weniger attraktiv ist er für Männer.

Die Studie von Professor Per Block vom UZH-Institut für Soziologie hat die Theorie mithilfe neuer Methoden aus der Netzwerkforschung empirisch überprüft. Die Untersuchung geht dabei nicht der Frage nach, warum Männer feminisierte Berufe verlassen, sondern wollte wissen, ob sich dieses »Fluchtverhalten« auf einen gesamten Arbeitsmarkt verallgemeinern lässt. Zugrunde liegen demnach Arbeitsmarktdaten aus Großbritannien. 

In den Ergebnissen wird deutlich: Männer verlassen tatsächlich häufig Berufe, in die Frauen wechseln. In der Studie wurden zwei hypothetische Berufe verglichen, die in allen Merkmalen identisch sind, außer beim Frauenanteil: In einem Beruf sind 25 Prozent der Belegschaft weiblich, im anderen 75 Prozent. «Die Analyse zeigt, dass Männer mit doppelter Wahrscheinlichkeit den sich feminisierenden Beruf verlassen», sagt Institutsleiter Block laut einer Pressemitteilung der UZH. Würden nur berufsspezifische Merkmale wie Gehalt, Flexibilität oder Charakteristiken der Tätigkeit die Berufswechsel beeinflussen, wäre die Geschlechtertrennung demnach weitaus geringer, heißt es.

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