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Statistik und mehr

Warum immer mehr Geimpfte an Covid-19 erkranken

Von den Patienten, die zurzeit an Covid-19 erkranken, ist eine zunehmende Zahl bereits vollständig geimpft. Aus verschiedenen Gründen bedeutet das jedoch nicht, dass die Impfung wertlos ist.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 23.07.2021  17:57 Uhr

Der Trend, dass immer mehr geimpfte Personen unter den Covid-19-Patienten sind, ist insbesondere in Ländern zu beobachten, in denen die Impfkampagnen bereits weit fortgeschritten sind. So sind etwa in Großbritannien, wo inzwischen 88 Prozent der Bevölkerung einmal und 69 Prozent zweimal geimpft sind, von den derzeit hospitalisierten Covid-19-Patienten 40 Prozent bereits vollständig geimpft. Daraus abzuleiten, dass man auf die Impfung ebenso gut verzichten könnte, ist aber aus mehreren Gründen falsch, wie Dr. Jamie Hartmann-Boyce vom Centre for Evidence-Based Medicine der Universität Oxford aktuell auf der Plattform »The Conversation« darlegt.

Sie erinnert zunächst daran, dass die eingesetzten Covid-19-Impfstoffe – in Großbritannien sind das Vaxzevria® von Astra-Zeneca, Comirnaty® von Biontech/Pfizer und Spikevax® von Moderna – zwar einen hohen, aber keinen 100-prozentigen Schutz vor Covid-19 bieten. Dies sei auch bei der Grippeimpfung nicht der Fall, gleichwohl verhindere diese jedes Jahr viele Erkrankungen, Hospitalisierungen und Todesfälle. Dasselbe sei aktuell auch bei Covid-19 zu beobachten: Während in der zweiten Dezemberhälfte 2020 bei einer ähnlichen Inzidenz wie zurzeit noch jeden Tag etwa 3800 Menschen aufgrund von Covid-19 in ein Krankenhaus eingeliefert wurden, sei diese Zahl mittlerweile auf etwa 700 gesunken.

Während also die Hospitalisierungsrate sinkt, nimmt der Anteil von Geimpften unter den Covid-19-Patienten zu. Das sei vor allem ein Zeichen dafür, dass die Impfkampagne Fortschritte mache, so Hartmann-Boyce. Selbst bei einer hypothetischen Impfrate von 100 Prozent würde es noch Infektionen und auch Hospitalisierungen geben, die dann allesamt voll geimpfte Personen betreffen würden.

Wie auch in Deutschland wurden im Vereinigten Königreich Menschen, die aufgrund ihres Alters oder einer Vorerkrankung ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf haben, zuerst geimpft. Diese Menschen sind infolge der Impfung zwar deutlich weniger gefährdet, aber auch hier gilt, dass das Risiko nicht auf Null sinkt. Ein Vergleich zwischen geimpften hospitalisierten Covid-19-Patienten und Nichtgeimpften hinke daher, schreibt Hartmann-Boyce: Erstere hätten per se ein höheres Hospitalisierungsrisiko, seien aber gleichzeitig auch mit höherer Wahrscheinlichkeit bereits geimpft. Diese Überlegung bestätigen aktuelle Daten aus Israel, wonach der Anteil älterer und vorerkrankter Personen unter den doppelt geimpften hospitalisierten Covid-19-Patienten höher ist, als er unter Ungeimpften früherer Pandemiewellen war.

Derzeit sieht es nicht so aus, als ob die neue Dominanz der Delta-Variante die Lage grundlegend verändert. Die Autorin verweist auf den aktuellen Lagebericht der Gesundheitsbehörde Public Health England, wonach die in Großbritannien eingesetzten Impfstoffe nach zweimaliger Impfung insgesamt zu 79 Prozent vor durch eine Delta-Infektion ausgelöstem symptomatischen Covid-19 und zu 96 Prozent vor Hospitalisierung schützen. Wie gut die Vakzinen darin seien, Todesfälle zu verhindern, lasse sich für Delta noch nicht sagen. Es deute sich aber an, dass die Schutzrate vergleichbar hoch sei wie gegen die Alpha-Variante (95 bis 99 Prozent für Comirnaty, 75 bis 99 Prozent für Vaxzevria).

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