Warum Alzheimer bei Frauen häufiger ist |
Generell sieht die AFI jedoch geschlechtsspezifische Unterschiede rund um die Alzheimer-Erkrankung noch nicht ausreichend erforscht. Beispielsweise, welche Rolle die weiblichen Hormone und genetische Faktoren beim Abbau der Nervenzellen spielen. Diagnoseverfahren orientierten sich meist noch an typischen Männer-Symptomen. Alzheimer würde bei Frauen daher möglicherweise falsch oder erst später diagnostiziert.
Auch wenn es bei klinischen Studien zu neuen Medikamenten inzwischen eine gewisse Gleichberechtigung gebe, würden die Daten häufig nicht getrennt ausgewertet. Ob sich Wirksamkeit oder Nebenwirkungen bei den Geschlechtern unterscheiden, könne man so nicht feststellen. Als Beispiel nennt die AFI Leqembi™ (Wirkstoff Lecanemab), ein neues Alzheimer-Medikament, das möglicherweise bald in Deutschland zugelassen wird. Studien legten nahe, dass der Antikörper bei Frauen weniger wirksam ist als bei Männern – das werde jedoch nicht weiter erforscht und spiele in der Zulassungsdiskussion keine Rolle.