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Wann lohnt sich eine intensivierte Bluthochdruck-Therapie?

Forschende haben ermittelt, wie lange es dauert, bis sich bei Über-60-Jährigen mit Bluthochdruck ein klinischer Vorteil durch eine intensivierte antihypertensive Therapie einstellt. Daraus leiten sie ab, wer für eine solche Medikation infrage kommt – und wer nicht.
Daniela Hüttemann
13.05.2022  09:00 Uhr

Generell gilt hierzulande die Empfehlung, dass der systolische Blutdruck unter 140 mmHg liegen sollte. Liegt er höher, steigt das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkte. In den USA gilt sogar ein Zielwert von 130 mmHg. Bei älteren Patienten weicht man von zu strengen Zielwerten aber durchaus ab, da eine intensivierte blutdrucksenkende Therapie auch die Lebensqualität mindern und sich beispielsweise die Sturzgefahr erhöhen kann. Daher gilt es, die Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwiegen.

Während Nebenwirkungen wie auch etwa Synkopen unmittelbar auftreten können, zeigt sich ein klinischer Benefit, also weniger kardiovaskuläre Ereignisse, erst nach längerer Zeit. Ab wann genau, das haben nun chinesische und britische Forscher ermittelt. Im Fachjournal »JAMA Internal Medicine« schreiben sie, dass es im Schnitt 9,1 Behandlungsmonate dauert, bis ein kardiovaskuläres Ereignis pro 500 Patienten verhindert wird; beziehungsweise 19,1 Monate für ein Ereignis  pro 200 und 34,4 Monate für ein Ereignis pro 100 Behandelte.

Basis ihrer Schätzung sind sechs klinische Studien mit insgesamt 27.414 Bluthochdruck-Patienten mit einem Alter über 60 Jahren (Durchschnittsalter 70 Jahre, 56,3 Prozent Frauen). Die Probanden erhielten entweder eine Standard- oder intensivierte antihypertensive Behandlung, letztere mit einem Zielwert unter 140 mmHg. Durch eine intensivierte Medikation konnte die Rate schwerer kardiovaskulärer Ereignisse gegenüber einer weniger aggressiven Behandlung um 21 Prozent gesenkt werden. 

»Unter der Annahme einer Lebenserwartung von mindestens drei Jahren könnte eine intensivierte antihypertensive Therapie für diese Patientengruppe geeignet sein«, folgern die Autoren um Dr. Zhixin Jiang. Hingegen seien Über-60-Jährige Bluthochdruckpatienten mit einer Lebenserwartung von weniger als einem Jahr keine Kandidaten für eine solche Blutdruckbehandlung. In diesem Fall überstiegen die Nachteile die Vorteile einer Therapie. »Diese Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, Entscheidungen zur intensiven Blutdruckkontrolle individuell zu treffen, indem die Werte und Präferenzen jedes einzelnen Patienten berücksichtigt werden«, betonen die Forscher.

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