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Medienbezogene Störungen

Wann ist Vielspielen krankhaft?

Derzeit sind 12- bis 19-jährige Jugendliche durchschnittlich 3,5 Stunden pro Tag online. Doch digitale Medien können abhängig machen, auch wenn es offiziell keine Erkrankung Mediensucht gibt. Betroffen sind vor allem Kinder und Jugendliche.
Brigitte M. Gensthaler
04.12.2019  10:00 Uhr
Wie behandelt man eine Spielstörung?

Wie behandelt man eine Spielstörung?

Die Therapie hängt vom Ausprägungsgrad ab und setzt an allen genannten Faktoren an. »Primäres Ziel ist nicht Abstinenz, sondern der kompetente kontrollierte Umgang mit digitalen Medien«, betont Paschke.

Eingesetzt wird häufig eine kognitive Verhaltenstherapie. Ebenso wichtig ist es, Kompetenzen in anderen Lebensbereichen zu stärken, die soziale und schulische Reintegration zu fördern und komorbide Störungen zu erkennen und zu behandeln. Die Eltern müssen unbedingt in die Therapie einbezogen werden.

Das Rückfallrisiko sei vor allem bei schwer betroffenen Jugendlichen hoch, berichtete die Ärztin in der Diskussion. Die Therapie sei eher erfolgreich, wenn das häusliche Umfeld und der Schulbesuch stabil sind. In der Regel kämen Jugendliche aber erst in die Klinik, wenn sie schon lange nicht mehr in die Schule gehen. Manche kämen wegen anderer Probleme, zum Beispiel Suizidalität, und dann werde das pathologische Spielen erst entdeckt.

Ist Prävention möglich?

Ebenfalls an allen Faktoren kann die Prävention von medienbezogenen Störungen ansetzen. Zur Verhältnisprävention zählt zum Beispiel eine Einschränkung der Nutzungsdauer und des möglichen Geldeinsatzes. In Deutschland gehe es oft darum, wie der Jugendschutz hinsichtlich pornografischer oder gewaltbezogener Inhalte oder Glückspielofferten durchgesetzt werden kann. Für Altersfreigaben von Spielen, die im Internet vertrieben werden, gelte aber nicht das Jugendschutzgesetz des Bundes, sondern der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag der Länder, informierte Paschke.

Um der Entwicklung klinisch manifester Symptome vorzubeugen, helfen Medien-Empfehlungen, unter anderem des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) unter Ergänzung der Gemeinsamen Suchtkommission der kinder- und jugendpsychiatrischen Fachgesellschaft und Verbände (DGKJP, BAG KJPP, BKJPP). 

Die Experten raten:

- Dauer der Nutzung moderner Medien: maximal 45 Minuten/Tag für Kinder von sieben bis zehn Jahren, maximal eine Stunde für Kinder von 11 bis 13 Jahren, maximal 1,5 Stunden/Tag ab 14 Jahren;

- PC nicht im eigenen Zimmer vor einem Alter von zwölf Jahren, kein Smartphone zum Einschlafen;

- Internetzugang: nicht für Kinder unter acht Jahren, darüber nur für Kinder geeignete Seiten unter Aufsicht, ab zwölf Jahren auch alleine;

- Chatten: nicht für Kinder unter acht Jahren, ab acht Jahren nicht ohne Kontrolle und nur für kindgerechte Angebote, ab elf Jahren Regeln vereinbaren;

- kein eigenes Smartphone vor der fünften Klasse. 

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