Und auch diese große Gruppe sollte über Mund- und Zahnpflege gut informiert werden: Patienten, die eine Therapie mit Arzneistoffen erhalten, die anticholinerge Wirkungen oder Nebenwirkungen besitzen. Dazu gehören unter anderem Ipratropiumbromid, das bei chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) eingesetzt wird, Oxybutynin, das bei Harninkontinenz verwendet wird und Biperiden, das bei Morbus Parkinson gegeben wird. Zu den häufigen Nebenwirkungen dieser Wirkstoffe gehört Mundtrockenheit. Sie wird von den Betroffenen als unangenehm wahrgenommen, doch handelt es sich dabei nicht nur um eine Missempfindung.
Mundtrockenheit kann langfristig die Mundgesundheit beeinträchtigen, da hier die wichtige Spülfunktion des Speichels fehlt. Rund einen bis 1,5 Liter bilden die Speicheldrüsen jeden Tag. Sein Fehlen begünstigt unter anderem die Bildung von Zahnbelägen, aus denen sich Zahnstein entwickeln kann. Speichel trägt durch seine Inhaltsstoffe aber auch zur Remineralisation der Zähne und zum Erhalt einer gesunden Mundflora bei. Umso wichtiger ist daher eine konsequente Mundhygiene, wenn Speichel fehlt. Dazu gehört auch hier eine tägliche Reinigung der Zähne sowie der Zahnzwischenräume. Auch auf ausreichende Trinkmengen sollte geachtet werden. Unter Umständen können auch hier Zahnpflegekaugummis eine sinnvolle Ergänzung darstellen.
Und auch davon profitieren Mund und Zähne: den Verzicht auf Rauchen und alkoholische Getränke sowie zuckerhaltige Speisen und Getränke, da diese Entzündungen im Mundraum und Karies begünstigen können.