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Hamburg

Wachsende Bevölkerung, schwindende Apotheken

Auch der Hamburger Apothekerverein hat alle Apotheken der Stadt aufgerufen, sich am bundesweiten Protesttag zu beteiligen. Gerade in sozial schwachen Stadtteilen wird jede einzelne Apotheke im Quartier auch als soziale Infrastruktursäule gebraucht. Hamburg hat mit die niedrigste Apothekendichte bundesweit.
Daniela Hüttemann
14.06.2023  10:00 Uhr

»Der Gesetzgeber hat in vielen Jahren den Apotheken eine Vielzahl nicht vergüteter Pflichten auferlegt, versagt ihnen jedoch die überlebensnotwendige Finanzierung. Das ist nicht mehr hinnehmbar«, erklärte der Vorsitzende des Hamburger Apothekervereins (HAV), Dr. Jörn Graue. Daher wollen die Hamburger Apotheken heute nur die Minimalversorgung aufrecht erhalten – als Zeichen des Widerstands gegen die Missstände im Bereich der Arzneimittelversorgung und die völlige Unterfinanzierung der Apotheken. Auch große Apotheken(verbünde) wollen sich anschließen.

In einer Großstadt wie Hamburg mögen die Wege zur nächsten Apotheke nicht unbedingt weit sein, doch braucht es die Apotheken in jedem einzelnen Stadtteil. Die Freie und Hansestadt Hamburg hat nach Angaben des HAV in den vergangenen zehn Jahren 17,5 Prozent ihrer öffentlichen Apotheken verloren. Gleichzeitig wuchs die zu versorgende Bevölkerung um 6 Prozent. »So geht es nicht weiter! Leidtragende der vielen Apothekenschließungen sind die Patientinnen und Patienten – und deshalb protestieren wir auch für sie«, betont die Hamburger Apothekerschaft. Die Versorgung gesetzlich Krankenversicherter mit Fertigarzneimittelpackungen sei für Apotheken mittlerweile weder gewinnbringend und noch nicht einmal kostendeckend zu gewährleisten.

Der Verband betont: »Apotheken sind eine soziale Infrastruktursäule. In Stadtteilen mit geringerer Kaufkraft der Mitbürger sind mitunter nur noch sie niedrigschwellig und verlässlich erreichbar. Weitere Apothekenschließungen vor allem infolge der Unterfinanzierung führen dazu, dass wieder ein Teil der auch sozialen Infrastruktur wegbricht. Das gilt es im Interesse des sozialen Zusammenhalts unserer Gesellschaft zu verhindern!«

Auch in Hamburg: Pharmazeutisches Personal verzweifelt gesucht

Hamburg hat als zweitgrößte Stadt Deutschlands rund 1,85 Millionen Einwohner und zählte Stand 31. Dezember 2022 noch 375 Apotheken, davon 272 Hauptapotheken, also auch Inhaberinnen und Inhaber.  Mit 20 Apotheken pro 100.000 Einwohner hat Hamburg gemeinsam mit Bremen und Berlin die niedrigste Apothekendichte in Deutschland (Bundesdurchschnitt: 22). Nach Angaben der Apothekerkammer Hamburg arbeiten Stand heute 3.785 Menschen in den öffentlichen Apotheken in der Hansestadt. Allein im Stellenmarkt der Kammer seien derzeit rund 180 Stellen unbesetzt.

Gerade auch der Rückgang der Selbstständigen macht HAV und auch der Apothekerkammer sorgen. »Für uns Apothekerinnen und Apotheker in Hamburg aber auch mir persönlich als Apotheker, ist es ein großes Anliegen, die jungen Kolleginnen und Kollegen dabei zu unterstützen, eine berufliche Zukunft mit einer reellen Perspektive haben zu können«, sagte Kai-Peter Siemsen, Präsident der Apothekerkammer Hamburg, vergangene Woche anlässlich des Tags der Apotheke. Dieser war der Startpunkt der Initiative »Gegen Zukunftsklau«, die sich dagegen richte, dass eine untätige Politik den jungen Menschen die Chancen für ihre Zukunft nimmt.

»Bei anhaltenden Lieferengpässen, zunehmender Bürokratie, steigenden Kosten und einem stagnierenden Honorar wird es für junge Menschen aber leider immer unattraktiver, in der Apotheke zu arbeiten – oder gar selbst eine eigene Apotheke betreiben«, so Siemsen. Daher begrüße er den bundesweiten Protesttag und auch das Engagement des Berufsnachwuchses in den sozialen Medien.

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