Vulnerable Gruppen im Blick |
Auch bei bestimmten Pharmakotherapien sind eine sorgfältige Zahnpflege und regelmäßige Kontrollen durch den Zahnarzt wichtig. Das gilt etwa für die Behandlung mit Bisphosphonaten wie Alendronsäure oder Ibandronsäure sowie mit dem monoklonalen RANKL-Antikörper Denosumab. Beide Wirkstoffgruppen werden in der Behandlung der Osteoporose, aber auch im Rahmen bestimmter Krebserkrankungen eingesetzt, die mit einem erhöhten Risiko für eine Abnahme der Knochendichte einhergehen. Dazu gehören Brustkrebs- und Prostatakrebs-Erkrankungen. Auch bei Knochenmetastasen kommen sie zum Einsatz.
Bei beiden Wirkstoffklassen besteht ein Risiko für Kiefernekrosen, das unter anderem von der zugrunde liegenden Erkrankung sowie von der Therapie und ihrer Dosierung abhängt. So wird bei einer primären Osteoporose ein Risiko von 0 bis 0,5 Prozent angenommen, bei Patienten mit Knochenmetastasen von 1 bis 21 Prozent. Daher sollten Patienten bereits vor dem Start der Therapie über das Risiko informiert und zum Zahnarztbesuch motiviert werden, damit eventuell erforderliche Zahnbehandlungen vorab erfolgen können. Während der Therapie können eine sorgfältige Mundhygiene, professionelle Zahnreinigungen und regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt das Risiko für die zwar insgesamt seltene, jedoch gravierende Nebenwirkung reduzieren.