Votum pro Marktzulassung |
Sven Siebenand |
29.04.2019 15:44 Uhr |
Einen bunten Strauß aus verschiedenen Indikationen decken die Wirkstoffe ab, die die EMA jetzt zur Zulassung empfohlen hat. / Foto: Adobe Stock/DoraZett
Der Antikörper Cemiplimab (Libtayo®) ist zum Beispiel ein neuer Checkpoint-Inhibitor. Er soll zur Behandlung des fortgeschrittenen kutanen Plattenepithelkarzinoms (cSCC) zum Einsatz kommen. Ebenso zu den Krebsmedikamenten zählt Talzenna®. Darin enthalten ist mit Talazoparib der nächste PARP (Poly-ADP-Ribose-Polymerase)-Hemmer. Ein anderer PARP-Inhibitor, Olaparib (Lynparza®), hat erst vor Kurzem eine Zulassungserweiterung zur Behandlung des HER2-negativen lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Mammakarzinoms mit BRCA1/2-Keimbahnmutation erhalten. Talazoparib wird auch für dieses Anwendungsgebiet zur Zulassung vorgeschlagen.
Avatrombopag (Doptelet®) ist ein neuer Thrombopoetin-Rezeptor-Agonist zur Behandlung schwerer Thrombozytopenien. In dem neuen Esperoct® ist Turoctocog alfa pegol enthalten. Es handelt sich dabei um ein weiteres Hämophilie-A-Medikament und eine Weiterentwicklung von NovoEight®, das unpegyliertes Turocotcog alfa enthält und bereits seit 2014 im Handel ist. Mit Ravulizumab (Ultomiris®) wurde ein weiterer Antikörper für eine seltene Erkrankung für die Zulassung vorgeschlagen: Er soll zur Behandlung erwachsener Patienten mit paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie Verwendung finden.
In Dovato® sind mit dem HIV-Integrase-Hemmer Dolutegravir und dem Reverse-Transkriptase-Hemmer Lamivudin zwei altbekannte HIV-Wirkstoffe enthalten. Zusammen bildet dieses Doppel ein neues Single-Tablet-Regime für die Behandlung der HIV-Infektion. Auch in Sixmo® ist kein neuer Arzneistoff enthalten. Das Buprenorphin-haltige Implantat soll in der Substitutionstherapie bei Opioid-Abhängigkeit zugelassen werden. Es gibt über einen Zeitraum von sechs Monaten kleine Mengen Buprenorphin ab.