Vorteile für Kinder mit hochaktiver MS-Form |
Daniela Hüttemann |
24.06.2019 14:00 Uhr |
Schon Kinder können an der Autoimmunerkrankung multiple Sklerose (MS) leiden. / Foto: Adobe Stock/sewcream
Seit letztem Jahr ist das Immunsuppressivum Fingolimod (Gilenya®) auch bei Kindern und Jugendlichen ab zehn Jahren zugelassen, die unter schubförmig remittierender multiplen Sklerose (RRMS) leiden, wenn die Erkrankung hoch aktiv ist oder schwer verläuft und rasch fortschreitet. Durch die Ausweitung auf pädiatrische Patienten stand ein Update der Nutzenbewertung durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) an, das nun vorliegt.
Zwar sieht das Institut keinen Beleg für einen Zusatznutzen bei drei von vier Fragestellungen. Für die vierte Patientengruppe habe sich jedoch ein Anhaltspunkt für einen nicht quantifizierbaren Zusatznutzen gegenüber der herkömmlichen Therapie mit einem Interferon ergeben. Für junge Patienten mit hoch aktiver RRMS, die einen Wechsel der Basistherapie benötigen, konnte Hersteller Novartis gute Daten zum Endpunkt gesundheitsbezogene Lebensqualität liefern. »Während die Kinder und Jugendlichen im Vergleichsarm am Ende der Studie von einer Verschlechterung ihrer Lebensqualität berichteten, zeigte sich im Fingolimod-Arm eine deutliche Verbesserung«, schreibt das IQWiG. Daraus ergebe sich ein Anhaltspunkt für einen Zusatznutzen.
Keinen Zusatznutzen konnten die Gutachter in Bezug auf die kognitiven Fähigkeiten erkennen. »Zwar hat sich die Gesamtaussage zum Zusatznutzen durch das Addendum nicht verändert«, so Stefan Lange, stellvertretender Leiter des IQWiG. »Aber es freut uns, dass wir hier aussagekräftige Daten zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität zu sehen bekommen haben. Gerade bei so jungen Patientinnen und Patienten ist sie ein ausgesprochen wichtiger Behandlungseffekt.«