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Cholesterolspiegel

Vorsicht beim Bürokaffee

Eine neue Studie aus Schweden deutet an, dass papiergefilterter Kaffee gesünder sein könnte als solcher aus Automaten mit Metall- oder anderen Dauerfiltern. Der Grund dafür: Ersterer enthält weniger Stoffe, die den Cholesterolspiegel ansteigen lassen.
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 20.03.2025  16:20 Uhr

Kaffee ist eines der am häufigsten konsumierten Getränke weltweit. Auch in Deutschland ist es sehr beliebt. Am Arbeitsplatz trinkt jeder Bürger durchschnittlich knapp vier Tassen pro Tag. Wie eine neue Studie der Uppsala Universität in Schweden nahelegt, könnte das Genussmittel je nach Art der Zubereitung jedoch den Cholesterolspiegel erhöhen.

Das Forschungsteam um Erik Orrje berichtete kürzlich im Fachjournal »Nutrition, Metabolism & Cardiovascular Diseases«, dass dies insbesondere für Kaffee gilt, der nicht durch Papier, sondern beispielsweise durch Metalleinsätze filtriert wurde. Entsprechende Automaten sind häufig in Büros zu finden. Der Grund hierfür sind die beiden Diterpene Cafestol und Kahweol aus der Kaffeebohne, die bei mangelnder Filtrationsleistung vermehrt in den fertigen Kaffee übergehen und die Cholesterolhomöostase über Wechselwirkungen mit Enzymen ungünstig beeinflussen.

Für ihre Studie haben die Forschenden Kaffeeproben aus 14 Automaten in schwedischen Büros hinsichtlich des Cafestol- und Kahweol-Gehalts untersucht. Sie nutzten hierfür eine Hochleistungsflüssigkeitschromatografie (HPLC). Elf Maschinen brühten Kaffee aus gemahlenem Kaffeepulver mittels Metall- oder anderen Dauerfiltern. Drei Automaten, sogenannte Liquid-Kaffeemaschinen, mischten Kaffee aus einem flüssigen Konzentrat mit Wasser. Solche Maschinen findet man häufiger an Raststätten oder in Großkantinen.

Zusätzlich ermittelte das Team die Diterpen-Konzentrationen in Espresso, Kaffee aus der Frenchpress sowie papiergefiltertem Kaffee. Auch sogenannter Kokkaffee wurde untersucht. Dabei wird gemahlenes Kaffeepulver direkt mit Wasser aufgekocht, ohne dass ein Filter verwendet wird. Anschließend bleibt der Kaffee unfiltriert oder wird durch ein Stofftuch gegossen.

Stark schwankende Diterpen-Gehalte

Die medianen Konzentrationen von Cafestol und Kahweol unterschieden sich je nach Zubereitungsmethode deutlich. Die höchsten Werte fanden sich in ungefiltertem Kokkaffee (Cafestol 939 mg/L, Kahweol 678 mg/L) und Espresso. Letztere waren jedoch sehr variabel; einige Proben enthielten bis zu 2447 mg/L Cafestol. 

Kaffee aus Maschinen mit Metall- oder Dauerfiltern enthielt signifikant höhere mittlere Diterpen-Gehalte (176 mg/L Cafestol, 142 mg/L Kahweol) als papiergefilterter Kaffee  (12 mg/L Cafestol, 8 mg/L Kahweol). Bei der Frenchpress wurden im Mittel 90 mg/L Cafestol  und 70 mg/L Kahweol ermittelt, beim stoffgefilterten Kokkaffee waren es 28 beziehungsweise 21 mg/L. Die niedrigsten Konzentrationen wies Kaffee aus Liquid-Maschinen auf, mit 8 mg/L Cafestol und 7 mg/L Kahweol.

Cafestol und Kahweol stören die Gallesäurebildung

Doch wie erhöhen die beiden Stoffe das Cholesterol? Cafestol hemmt die Expression des Enzyms CYP7A1 (Cholesterol-7α-Hydroxylase), das Schlüsselenzym für die Umwandlung von Cholesterol in Gallensäuren. Wird weniger Cholesterol zu Gallensäuren verstoffwechselt, können die LDL-Cholesterolspiegel im Blut steigen. Kahweol wirkt ähnlich wie Cafestol, jedoch etwas weniger stark.

Die Studie zeigt, dass Maschinen mit Dauerfiltern Kaffee mit tendenziell höheren Cafestol- und Kahweol-Werten produzieren. Insbesondere Vieltrinker, die täglich mehrere Tassen trinken, könnten eventuell davon profitieren, auf papiergefilterten Kaffee umzusteigen. 

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