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Isolation

Von Häftlingen lernen

Die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen während der Coronavirus-Pandemie konfrontieren viele Menschen mit neuen Erfahrungen. Mentale Strategien gegen die Isolation im Gepäck zu haben, stellt sich nun als wertvoll heraus.
AutorJennifer Evans
Datum 11.05.2020  08:00 Uhr

Auch wenn die Situationen nicht ganz vergleichbar sind: Wir können von Menschen in Haft lernen, meint Jan Lodge, Doktorand an der juristisch-wirtschaftlichen Fakultät der Universität Cambridge – speziell was den Verlust an Normalität und Freiheit sowie den Umgang mit Einsamkeit betrifft. Im Gefängnis kann die Abgeschiedenheit zu mentalen Problemen, dem Verlust der Selbstachtung oder zu Handlungsunfähigkeit führen. Den Forschungsergebnissen von Lodge zufolge, über die er auf der Plattform »The Conversation« berichtet, haben sich drei Hauptbewältigungs-Strategien bewährt, eine optimistische Grundhaltung zu bewahren.

Sich in neue Bedingungen einzufinden, lautet die erste. In der Haft ist der Alltag von festen Strukturen und gleichzeitig von Unbeständigkeit geprägt. Problematisch ist, dass sich einerseits die meisten Abläufe wiederholen, andererseits aber auch Konflikte und emotionale Erschütterungen durch unberechenbare Ereignisse an der Tagesordnung stehen können. Dazu gehören die Auseinandersetzungen der Häftlinge untereinander und räumliche Verlegungen in andere Zellen. Dazu kann aber auch der plötzliche Tod eines Mitgefangenen durch Selbstmord zählen. Um mental stabil zu bleiben, haben sich für Menschen in Haft möglichst positiv besetzte Routinen als zentral herausgestellt. Dazu gehören der Gefängnis-Studie zufolge feste, rund dreistündige Arbeitsphasen der Insassen, die von regelmäßigen, bis zu zweistündigen Pausen unterbrochen werden. Von diesem Zeitmodell profitierte die mentale Gesundheit der Inhaftierten ebenso wie die Arbeitsproduktivität.

Kontrollverlust akzeptieren

Die zweite Strategie besteht darin, den eigenen Kontrollverlust zu akzeptieren. Nach Angaben des Forschers machen viele Sträflinge den Fehler, gedanklich an ihrem alten Leben festzuhalten und sich gegen die neue Situation im Gefängnis emotional zu wehren. Ziel müsse es aber sein zu lernen, sich auf den aktuellen und zunächst nicht zu ändernden Alltag zu konzentrieren und hier sogar Positives zu entdecken. Dazu gehören Anrufe und Besuche von Freunden und Angehörigen, aber auch, Mitgefangenen Hilfe anzubieten und sie beispielsweise beim Lernen zu unterstützen. Entscheidend sei zu erkennen, dass man die eigenen Handlungen und inneren Einstellungen steuern und beeinflussen kann.

Positive Imagination

Um der eintönigen Isolation zu entkommen, haben sich drittens virtuelle Spaziergänge bewährt, so Lodge. Diese gelängen am besten, wenn sich Betroffene mit geschlossenen Augen in eine ruhige Ecke setzten, sich an schöne Ereignisse aus der Vergangenheit erinnerten und dabei auch Geräusche, Gerüche und Gefühle wieder lebendig werden ließen. Auch die gedankliche Reise in eine positive Zukunft habe laut Forscher vielen Menschen in Haft dabei geholfen, einen »emotional sicheren Raum, einen Zufluchtsort sowie Vorfreude auf die Welt draußen« zu kreieren. 

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