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Famulatur und PJ

Von einer guten Ausbildung haben beide Seiten etwas

Trotz und gerade wegen des Personalmangels sollten Apotheken den Nachwuchs ausbilden – aber strukturiert und motiviert, damit die jungen Leute sich auch für die Arbeit in der Offizin entscheiden. Tipps für Studierende und ausbildende Apotheken gab es bei der Expopharm.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 04.10.2023  16:30 Uhr

»Ihr habt ein Recht auf eine gute Ausbildung – fordert es ein!«, ermunterte Teram K. Fritzenschaft die Zuhörenden beim Apoleadership-Campus am Samstag bei der Expopharm in Düsseldorf. Fritzenschaft ist Beauftragter für PJ und Beruf beim Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD). Er zeigte anhand einer Befragung von (ehemaligen) Pharmazeuten im Praktikum (PhiP) aus dem Jahr 2019, dass viele sich während ihrer Praktikumszeit in der öffentlichen Apotheke nicht gut betreut fühlten. »Viele fühlen sich ausgebeutet, dürfen nur Kaffee kochen und kommissionieren – und das bei nur 1040 Euro Brutto bei 40 Arbeitsstunden pro Woche«, berichtete der BPhDler.

Das hat Folgen: Nur vier von zehn PhiP sagen nach ihrer praktischen Ausbildung, dass sie in der öffentlichen Apotheke arbeiten wollen. Dabei habe das Praktische Jahr richtiges Potenzial, den Nachwuchs für die Offizin zu begeistern, meint Fritschenschaft und nannte drei Punkte.

  1. eine inhaltlich gute Ausbildung: Apotheken sollten den BAK-Leitfaden für das PJ sowie Leitfäden der Kammern für die Famulatur nutzen ( 2020 hatten der BPhD und die Kammer Thüringen einen entsprechenden Leitfaden herausgebracht ). Studierende sollten in der Wunsch-Ausbildungsapotheke danach fragen und dann auch darauf beharren. Ihnen sollte ein fester Ansprechpartner/Mentor mit festen Feedback-Terminen während der praktischen Ausbildung zur Seite stehen. Zudem müsse der praxisbegleitende Unterricht (PBU) inhaltlich überarbeitet werden.
  2. gute Arbeitsbedingungen: Die Studierenden fordern vier Stunden Lernzeit pro Woche innerhalb der Arbeitszeit. Sie wünschen sich zudem eine digitale Teilnahme am PBU, falls sie einen Teil ihres Praktikums zum Beispiel im Ausland absolvieren, sowie die Möglichkeit, das PJ auch verlängert in Teilzeit absolvieren zu können. Zudem müsse rechtlich abgesichert werden, dass Krankheitstage auch wirklich als solche zählen und nicht nachgearbeitet werden müssen. Das Gehalt während des PJ müsse mindestens dem Mindestlohn von derzeit 12 Euro pro Stunde entsprechen.
  3. »Der ganze Beruf muss attraktiver und zukunftsfähiger werden«, so Fritzenschaft. Dazu gehöre ein Ausbau von Beratungs- und Präventionsgesprächen in den Apotheken, mehr Patientenbezug und interprofessionelles Arbeiten. 

Wie finde ich eine gute Ausbildungsapotheke?

Wie finden Pharmaziestudierende eine gute Ausbildungsapotheke? Neben dem Hören-Sagen hilft ein Register empfehlenswerter Apotheken, das auf der BPhD-Website zu finden ist. Manche Fachschaften führen regionale Listen. In einigen Kammergebieten kann man sich als »akademische Ausbildungsapotheke« oder ähnliches akkreditieren lassen. Ein Hinweis kann sein, wie viele PhiP die Apotheke regelmäßig ausbildet.

»Es kommt darauf an, ein Herz für die Ausbildung zu haben«, meinte Heike Gnekow, Mitinhaberin einer großen Apotheke in Hamburg, bei der anschließenden Podiumsdiskussion.  Dort werden regelmäßig mehrere PhiP gleichzeitig in einem strukturierten Programm ausgebildet – und auch Famulanten. »Die Lust auf die öffentliche Apotheke wird oft schon während der Famulatur beerdigt. Sie ist für die Apotheke selbst oft noch aufwendiger.« 

»Mir ist ganz wichtig, dass die Famulatur gut gestaltet wird – sonst sollte man lieber keine Famulanten nehmen«, sagte Ursula Funke, Inhaberin einer akademischen Ausbildungsapotheke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen sowie Vizepräsidentin der Bundesapothekerkammer. »Es muss spannend gemacht werden. Das kostet Geld und Zeit, ist aber gut investiert.«

Dr. Björn Schittenhelm, der zwei Apotheken im Speckgürtel von Stuttgart betreibt, schlug dem BPhD vor, auch eine Liste für empfehlenswerte Apotheken für die Famulatur einzuführen. BPhD-Präsidentin Johanna Kintrup kündigte an, die Ausbildungsleitfäden für Famulatur und PJ unter den Studierenden noch bekannter machen zu wollen. »Sie müssen wissen, dass es das gibt und die Umsetzung dann auch einfordern.«

Ina Richling, die in einem Apothekenverbund in Iserlohn sowie in einer Klinikapotheke arbeitet, führt eine gute Ausbildung auch als wichtigen Punkt für die Personalgewinnung an. »Wer will schon in die Provinz kommen?« Das sei für die wenigsten Absolventen nach dem Studium in einer größeren Stadt attraktiv. Hier könnten gute Ausbildungsapotheken punkten. »Wir bieten patientenorientierte Pharmazie mit Heimversorgung,  pharmazeutischen Dienstleistungen und Schnittstelle zwischen Krankenhaus und Offizin. Zudem können bei uns die PhiP das ATHINA-Zertifikat erwerben.« Das Konzept ziehe regelmäßig junge Pharmazeuten an.

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