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Uni Mainz

Vom Pillendreher zum Gesundheitsmanager

Im Oktober 2019 erhielten 20 Absolventen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ihr Zeugnis über den Zweiten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung. In mehreren Grußworten wurden die Leistungen der Studierenden gewürdigt und ein Ausblick auf deren berufliche Zukunft gegeben.
Natalie Fuchs
Robert Zimmermann
01.11.2019  08:00 Uhr

Die diesjährige Examensfeier fand erstmals in der Alten Mensa der Universität statt. Auch im neuen Veranstaltungsrahmen eröffnete Professor Dr. Thomas Efferth die Feier. Er betonte, dass dies keineswegs eine Routineveranstaltung sei, sondern ein wichtiger Wendepunkt im beruflichen und privaten Leben der Absolventen. Efferth hob zudem die enorme Verantwortung hervor, die jeder einzelne Apotheker trage. Dabei ging er vor allem auf die Opioid-Krise ein, die zurzeit die Vereinigten Staaten in Atem hält. »Es ist eine wichtige Pflicht in Heilberufen, sorgsam mit Arzneimitteln umzugehen«, unterstrich er. Niemals die naturwissenschaftliche Sicht auf die Problematik zu verlieren und sich keinen ökonomischen Sachzwängen unterzuordnen, befand er als essenziell. »Lassen Sie das Feuer in sich für die gute Sache nicht erlöschen.«

Als nächstes ergriff Detlef Placzek, Präsident des Landesamts für Soziales, Jugend und Versorgung in Rheinland-Pfalz, das Wort. Er hob die Arzneimittelsicherheit vor dem Hintergrund des kürzlich in Kraft getretenen Gesetzes für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung hervor, mit dem die Qualität und Sicherheit von Arzneimitteln erhöht, Rückrufe erleichtert und die Zusammenarbeit von Bund und Ländern intensiviert werden soll. Plazcek erörterte vor diesem Hintergrund wichtige Herausforderungen, die sich aus der immer weiter fortschreitenden Globalisierung ergeben und die Arzneimittelversorgung immer schwieriger machten. »Auch der Apothekerberuf befindet sich im Wandel, vom Pillendreher hin zum Gesundheitsmanager«, schloss er. »Die Beratung vor Ort bleibt wichtig.«

Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer und der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz, hob hervor, dass die Approbation einen Apotheker zum Teil des deutschen Gesundheitssystems macht. Obwohl es sich nur um eine vergleichsweise kleine Berufsgruppe handele, trügen die Absolventen dennoch große Verantwortung. Dies ergebe sich aus der besonders naturwissenschaftlich geprägten Sichtweise des Apothekers auf die Arzneimitteltherapie, die er am Beispiel von Cannabis und Homöopathie erläuterte. Nichtsdestotrotz bleibe der Apothekerberuf ein Vertrauensberuf, der sich am Wohl des Patienten orientiere. »Seien Sie den Menschen zugewandt.«

Zuletzt gratulierte Dr. Michael Stein von der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft und betonte, dass die wissenschaftliche Pharmazie als Basis für den späteren Beruf diene. Das naturwissenschaftliche Interesse und die Hilfe am Menschen seien sinnbildlich für die Pharmazie. Auch wenn sich viele Studierende über die ausführlichen wissenschaftlichen Inhalte beschwerten, ergebe sich daraus die Möglichkeit, sich gegenüber anderen Berufsgruppen zu profilieren.

Es folgte ein Festvortrag von Professor Dr. Tanja Schirmeister und Professor Dr. Thomas Efferth zum Thema »Alexander von Humboldts Beitrag zu den pharmazeutischen Wissenschaften». Dieser prägte bis dato unbekannte Begriffe wie Biodiversität, Ethnopharmakologie und Geobotanik, etwa mit seinem 1807 veröffentlichten Werk »Ideen zur Geographie der Pflanzen«, welches er nach einer Expedition nach Südamerika verfasst hatte. Humboldt sammelte zehntausende Proben und dokumentierte deren Herkunft und Merkmale. Wichtige Beispiele seiner Forschungsarbeit sind die Chinarinde und Curare, auf die Schirmeister und Efferth genauer eingingen. Ein Höhepunkt des Vortrags war die PyMOL-Session eines N-Acetylcholin-Rezeptors mit Liganden, um den Bindemodus der Curare-Alkaloide und deren Derivate zu illustrieren. Dies zeigte auch den Gästen ohne pharmazeutische Ausbildung, dass Apotheker mehr als nur Verkäufer sind, sondern ein anspruchsvolles Studium vorzuweisen haben.

 

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