Vom Hörsaal in die virtuelle Apotheke |
Carolin Lang |
08.03.2021 07:00 Uhr |
»Ein riesiger Vorteil der virtuellen Apotheke ist, dass die Studierenden die Möglichkeit haben, sich in einem geschützten Raum auszuprobieren und die Abläufe in einer Apotheke kennenzulernen. Sie können die Szenarien so oft sie wollen durchspielen, sich so verbessern und eine Routine entwickeln«, meint Ritter. »Zudem ist es eine gute Vorbereitung auf das Praktische Jahr (PJ). Das schätzen die angehenden Apotheker besonders.« Ein weiterer Vorteil: Direkt nach Abschluss der Übung erfährt der Nutzer, ob er bei der Arzneimittelabgabe die richtige Wahl getroffen hat, bekommt eine Musterlösung und erhält somit ein unmittelbares Feedback auf die erbrachte Leistung.
»Das Programm ist super, um einen ersten Eindruck von der späteren Tätigkeit in der Apotheke zu gewinnen! Man darf Fehler machen und bekommt eine sehr detaillierte Auswertung am Ende jeder Übung.«
»Das Programm erlaubt es, selbstständig eine Herangehensweise an die Beratung und Abgabe von Arzneimitteln zu erarbeiten und diese durch regelmäßiges Üben zu festigen.«
Die Studierenden des siebten Fachsemesters können zu jeder Zeit standortunabhängig auf das Programm zugreifen und es zum Üben nutzen. Das sei momentan besonders vorteilhaft, denn Pandemie-bedingt könnten Präsenzveranstaltungen nicht stattfinden, meint Ritter. Der konkrete Nutzen des Lehrkonzeptes für die Studierenden soll künftig genauer evaluiert werden.
Ursprünglich wurde das Apotheken-Simulationsprogramm My Dispense an der Monash-University in Melbourne, Australien, entwickelt. Seit dem Jahr 2017 arbeitet Ritter mit seiner Arbeitsgruppe daran, das Programm an deutsche Rahmenbedingungen anzupassen und Übungen zu generieren. Seit dem letzten Sommersemester ist es fester Bestandteil des Curriculums in Greifswald. Nach Angaben von Ritter nutzen auch andere Universitäten wie Würzburg das angepasste Programm bereits aktiv. Laut Ritter wollen sich die Standorte in Zukunft untereinander vernetzen, um generierte Übungen miteinander austauschen zu können.