Vielversprechende Daten zu einer neuen Malaria-Vakzine |
Theo Dingermann |
26.04.2021 17:00 Uhr |
R21/MM zeigte ein günstiges Sicherheitsprofil und war gut verträglich. Im Untersuchungszeitraum von sechs Monaten entwickelten 43/146 Kinder (29,5 Prozent), die R21/MM mit einer niedrigen Adjuvansdosis erhalten hatten, und 38/146 Kinder (26 Prozent), die R21/MM mit einer hohen Adjuvansdosis erhalten hatten, eine klinische Malaria. In der Kontrollgruppe, die mit dem Tollwutimpfstoff geimpft worden war, betrug die Malariarate 105/147 (71,4 Prozent).
Die Wirksamkeit des Impfstoffs betrug somit 74 Prozent in der Gruppe mit niedriger beziehungsweise 77 Prozent in der Gruppe mit hoher Adjuvansdosis. Nach einem Jahr blieb die Wirksamkeit mit 77 Prozent in der Gruppe, die den Impfstoff mit hochdosiertem Adjuvans erhalten hatte, hoch.
Die geimpften Kinder zeigten zudem 28 Tage nach der dritten Impfung hohe Titer von Malaria-spezifischen Anti-NANP-Antikörpern, die bei der höheren Adjuvansdosis fast doppelt so hoch waren wie bei der geringeren Adjuvansdosis. Die Titer nahmen danach zwar stetig ab, stiegen aber wieder auf Spitzentiter an, nachdem eine vierte Dosis ein Jahr später verabreicht wurde.
Dies sind erfreuliche Resultate, die mit diesem adjuvantierten Spalt-Impstoffkandidaten erzielt wurden. Abzuwarten bleibt, wie der Impfstoffkandidat in der Zulassungsstudie (Phase III) abschneidet. »Die neuen Ergebnisse unterstützen unsere hohen Erwartungen an das Potenzial dieser Vakzine, die unseres Wissens die erste ist, die das von der Weltgesundheitsorganisation WHO vorgegebene Ziel von 75 Prozent Wirksamkeit erreicht hat«, sagt der Leiter des Jenner-Instituts, Professor Dr. Adrian Hill, in einer Mitteilung der Universität Oxford.
Er hofft auf eine Notfallzulassung des Präparats durch die WHO. »Was wir uns erhoffen, ist die Zahl von 400.000 Todesfällen in den nächsten fünf Jahren auf Zehntausende zu reduzieren«, sagte er der Zeitung » The Guardian«. Bereits Ende kommenden Jahres könnte der Impfstoff seiner Meinung nach zugelassen sein. Zusammen mit seinen Partnern plant das Institut, in den kommenden Jahren 200 Millionen Dosen pro Jahr herzustellen.