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HIV-Präventionsstrategien

Vielfalt und Verfügbarkeit als Schlüssel

Mit HIV-Medikamenten, die so wirksam sind, dass behandelte Infizierte nicht mehr ansteckend sind, der Möglichkeit der Präexpositionsprophylaxe (PrEP) und nicht zuletzt Safer-Sex-Praktiken müsste sich heute niemand mehr mit HIV infizieren – eigentlich. Warum es trotzdem immer noch zu vielen Neuinfektionen kommt und was nötig wäre, um das zu ändern, wurde beim Aids-Kongress in München besprochen.
Annette Rößler
25.07.2024  18:00 Uhr
Warum die PrEP ihr Potenzial noch nicht ausschöpft

Warum die PrEP ihr Potenzial noch nicht ausschöpft

Allerdings ist Lenacapavir im Gegensatz zur oralen PrEP mit Emtricitabin/Tenofovirdisoproxilfumarat in dieser Indikation noch nicht auf dem Markt. Auch die orale PrEP bietet dem Anwender einen hervorragenden Schutz vor einer HIV-Infektion. Die Voraussetzung dafür ist allerdings, so banal es klingt, dass sie zuverlässig angewendet wird.

Laut Dr. Elizabeth Irungu aus Kenia, die sich bei der gemeinnützigen Organisation Jhpiego wissenschaftlich mit Fragen zur Implementation vor allem in Niedrigeinkommensländern beschäftigt, ist dies neben der Verfügbarkeit der PrEP-Medikamente in den jeweiligen Ländern ein Haupthindernis. Die Gründe, warum potenzielle Anwenderinnen und Anwender die orale PrEP ablehnen, seien vielfältig und reichten von Angst vor Nebenwirkungen und einem mangelnden Bewusstsein für den Nutzen der PrEP bis hin zu Scham aufseiten der Beschäftigten im Gesundheitswesen, die sich nicht trauten, das Thema anzusprechen.

Zentral seien dabei das Stigma und die gesellschaftliche Ächtung, die nach wie vor mit einer HIV-Infektion einhergingen. »Potenzielle Anwenderinnen wollen die orale PrEP nicht, weil sie befürchten, dass sie die Einnahme nicht geheimhalten können und dass sie, wenn sie dabei ›erwischt‹ werden, als bereits infiziert wahrgenommen werden«, berichtete Irungu. Daher sei es wichtig, verschiedene PrEP-Alternativen anbieten zu können. Statt der Tabletten können sich junge Frauen etwa für einen PrEP-Vaginalring mit Dapivirin entscheiden. Eine weitere Alternative, auf deren baldige Verfügbarkeit sie hoffe, sei die subkutane Injektion von Lenacapavir alle sechs Monate.

Um mit der PrEP, deren bisherige Bilanz Irungu als »unterirdisch« bezeichnete, künftig mehr ausrichten zu können, müsse sie besser auf die jeweiligen Zielgruppen zugeschnitten werden. Beispielsweise sei in Vietnam die Rate der PrEP-Anwenderinnen unter Transgender-Frauen gestiegen, nachdem diese mit einem niedrigschwelligen und aufsuchenden Angebot gezielt adressiert worden seien. Eine drohende Non-Adhärenz müsse antizipiert, offen thematisiert und die oder der Betroffene darin bestärkt werden, weiterzumachen.

Eine überaus wichtige Zielgruppe für die PrEP seien schwangere und stillende Frauen. Sie seien besonders infektionsgefährdet. Laut UNAIDS-Bericht des Jahres 2023 ging zudem jede fünfte vertikale HIV-Infektion, also die Ansteckung eines Babys bei seiner Mutter, auf Neuinfektionen in der Schwangerschaft und Stillzeit zurück. Es sei deshalb essenziell, dass PrEP-Präparate auch für Schwangere und Stillende verfügbar würden. »Damit schützen wir zwei Menschen auf einmal«, betonte Irungu.

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