Pharmazeutische Zeitung online
Apotheker ohne Grenzen

Viele Projekte, viele Pläne

Ob in der Ukraine, im Gaza-Streifen – oder vor der eigenen Haustür: Weltweit setzt sich die humanitäre Organisation Apotheker ohne Grenzen Deutschland (AoG) für Menschen in Not ein und hilft auch weiterhin in Kriegs- und Krisenregionen.
Daniela Hüttemann
20.12.2024  16:20 Uhr

Bereits seit einigen Jahren helfen ehrenamtliche AoG-Mitglieder in Anlaufstellen für wohnungslose Menschen und Menschen ohne Krankenversicherung in Mainz, Frankfurt am Main, München und Berlin mit. In Berlin ist in diesem Sommer sogar ein zweites Projekt gestartet, berichtet AoG-Geschäftsführerin Eliette Fischbach im Gespräch mit der PZ. Hier unterstützt AoG im Stadtteil Lichtenberg nun eine Ambulanz für wohnungslose Menschen, die der Verein Ärzte der Welt unterhält. Weitere Projekte sollen folgen. Dabei stellt AoG den regen Austausch zwischen den einzelnen Projekten und damit den Wissenstransfer sicher, zum Beispiel zur Verbesserung der Wundversorgung, die insbesondere in dieser Personengruppe ein sehr großes Problem ist.

Fischbach freut sich über das große Engagement aus den Regionalgruppen: »Jedes einzelne unserer Projekt lebt von der engen Zusammenarbeit unserer hauptamtlichen Koordinatorinnen und Koordinatoren und unserer ehrenamtlich Engagierten.«

Hilfslieferungen nach Gaza und in die Ukraine

Apotheker ohne Grenzen hat sich für das kommende Jahr viel vorgenommen: Die Menschen im Gaza-Streifen will AoG mit einer zweiten großen Arzneimittellieferung unterstützen. »Die Paletten mit einem Interagency Emergency Health Kit (IEHK) sind inzwischen in Tel Aviv entzollt. Im nächsten Schritt folgt der Weitertransport über die AoG-Partnerorganisation Anera nach Kerem Shalom. Im südlichen Gaza-Streifen werden die Medikamente zu einem noch aktiven Krankenhaus gebracht«, berichtet Fischbach.

Ebenfalls läuft die Nothilfe für die Ukraine weiter – »leider ohne ein Ende in Sicht«, bedauert die AoG-Geschäftsführerin. »In der Ukraine unterstützen wir seit 2022 landesweit – auch frontnah – Krankenhäuser mit bedarfsgerechten Arzneimittellieferungen. Dabei sind wir weiterhin auf Spenden angewiesen, denn der Bedarf ist ohne Frage noch immer hoch. Wir liefern weiterhin landesweit mit Sondergenehmigung des Bundesministeriums für Gesundheit Arznei- und Verbandsmittel aus Deutschland an Krankenhäuser – immer an den individuellen Bedarf der einzelnen Krankenhäuser und die aktuelle Lage angepasst.« AoG denkt auch bereits an den Wiederaufbau, zum Beispiel durch Unterstützung eines Pharmaziestudiengangs.

Fest entschlossen zum Weitermachen ist AoG auch in Haiti. »Dort verschärft sich die Sicherheitslage immer weiter: Die Menschen müssen aus der Hauptstadt Port-au-Prince aufs Land fliehen und verlieren dabei ihre Lebensgrundlage. Unser Partner in Haiti, das Gesundheitszentrum von Baudin, versorgt aktuell Menschen im Umkreis von einer Tagesreise«, so Fischbach. AoG finanziert für das Zentrum den Arzneimitteleinkauf und stellt zusätzlich Gelder für Lebensmittel zur Verfügung. Denn vermehrt kommen Schwangere unter- oder mangelernährt zur Vorsorge. »Ein Rückzug aus dem Projekt kommt für uns nicht infrage. Die Menschen haben ein Recht auf zuverlässige Gesundheitsversorgung«, betont Fischbach.

Tansania-Projekt erfolgreich abgeschlossen

Es gibt aber auch eine große Erfolgsmeldung aus diesem Jahr. »Ziel jedes Projektes ist es, uns durch die Erfolge unserer Arbeit selbst überflüssig zu machen«, betont Fischbach. Dies ist nach 16 Jahren in Hanga im Süden Tansanias gelungen: Das dortige Gesundheitszentrum steht nun auf eigenen Beinen und so kann AoG künftig eine Gesundheitsstation ganz am anderen Ende des Landes unterstützen. Die Erfahrungen und »Lessons learned« aus Hanga sollen hier einfließen.

Eine erfolgreiche Strategie von den Philippinen setzt AoG mit den German Doctors im indischen Westbengalen um: Mobile Kliniken (Rolling Clinics) versorgen die verstreut lebende Bevölkerung im Sunderban-Delta und angrenzenden Regionen. »Die Menschen schaffen es einfach selbst nicht bis zur nächsten gut ausgestatteten Klinik. Daher muss die Gesundheit zu ihnen kommen«, erklärt Fischbach.

Ob aktuell in Burundi, Uganda und Ghana, in Nepal, Argentinien und dem Libanon, im Mittelmeerraum und voraussichtlich bald in Syrien: Apotheker ohne Grenzen Deutschland ist weltweit aktiv.

Feier zum 25-jährigen AoG-Jubiläum

»Es gibt noch viele weitere Projektideen, die wir stets sorgfältig prüfen, um unsere Kapazitäten optimal und bedarfsgerecht einzusetzen«, so Fischbach. Um auch die künftige Finanzierung dieser humanitären Arbeit zu sichern, erschließt AoG neue Fundraising-Felder wie das »Vermächtnis ohne Grenzen«, kooperiert mit anderen Hilfsorganisationen und Unternehmen und setzt vor allem auf die regelmäßige Unterstützung von Spenderinnen und Spender sowie seiner mittlerweile 2300 Mitglieder.

Im kommenden Jahr feiert der Verein sein 25-jähriges Jubiläum. »Wir wollen Danke sagen an all unsere Mitglieder, Partnerorganisationen, Unterstützerinnen und Unterstützer und unsere bisherigen Erfolge auch gebührend feiern«, verrät Fischbach, »Ohne jedoch den Blick für Menschen in Not zu verlieren, die sich auch künftig auf die Unterstützung von Apotheker ohne Grenzen verlassen können.«

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa