Viele Fachkräfte verlassen das Gesundheitswesen |
| Lukas Brockfeld |
| 24.10.2025 14:00 Uhr |
Ein wichtiger Ansatzpunkt zur Entspannung der Situation könnte eine bessere Bezahlung sein. Derzeit ist das Lohnniveau im Engpassbereich im Schnitt niedriger als in anderen Berufen. Die Untersuchung zeigt: Liegt der eigene Lohn um fünf Prozent unter dem beruflichen Durchschnitt, ist die Wahrscheinlichkeit, im Job zu bleiben, drei Prozentpunkte niedriger als bei anderen Arbeitnehmern.
»Hier haben Unternehmen Gestaltungsmöglichkeiten: Mit dem richtigen Mix aus höheren Löhnen, Entwicklungsperspektiven und reduzierter Arbeitsbelastung können sie Mitarbeitende halten. Möglichkeiten zur Aufstiegsqualifizierung helfen, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Kompetenzen ausbauen und in Mangelberufen bleiben«, sagt auch Luisa Kunze.
Doch im Gesundheitswesen ist die Abwanderung nicht allein durch die Bezahlung zu erklären. Laut den Studiendaten verdienen die Beschäftigten in den von Engpässen besonders betroffenen Gesundheitsberufen einen durchschnittlichen Tageslohn von 93,94 Euro. In den Gesundheitsberufen, die keine Engpassberufe sind, lag der Lohn mit 87,83 Euro sogar niedriger. Die Daten zeigen allerdings auch, dass die Arbeitszufriedenheit in den Engpassberufen geringer ist als in den Nicht-Engpassberufen.