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SARS-CoV-2

Videos triggern Immunreaktion

Teile des menschlichen Immunsystems scheinen quasi hypochondrisch veranlagt zu sein. Damit die Immunreaktion auf einen – befürchteten – Kontakt mit dem Coronavirus anspringt, reicht es nämlich aus, sich Videos von anderen Menschen mit Krankheitssymptomen anzuschauen.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 22.02.2024  10:00 Uhr

Die Ergebnisse, die Forschende um Judith Keller von der Universität Hamburg im Fachjournal »Scientific Reports« veröffentlichten, geben der Redewendung vom Wasser, das einem im Munde zusammenläuft, eine ganz neue Bedeutung. Die Gruppe fand nämlich im Speichel von Testpersonen, die in der Vergangenheit gegen SARS-CoV-2 geimpft und/oder an Covid-19 erkrankt gewesen waren, erhöhte Spiegel von Spike-spezifischem sekretorischen Immunglobulin A (sIgA). Ausgelöst wurde dieser Anstieg nicht etwa durch einen direkten Kontakt mit einem Erkrankten, sondern durch das bloße Betrachten der Videos von Personen mit Krankheitssymptomen.

Hatten die 45 Probanden acht Minuten lang mit angesehen, wie jemand nieste und hustete, war das Spike-spezifische sIgA in ihrem Speichel um median 27,9 Prozent angestiegen. Kurz nach dem Ende der Videos sank die Konzentration wieder zurück auf den Ausgangswert. Im Gegensatz dazu löste das Betrachten der Videos bei sIgA, die gegen die Rezeptorbindedomäne (RBD) von SARS-CoV-2 gerichtet waren, keinen Anstieg aus. Die Forschenden vermuten daher, dass RBD-spezifische sIgA, die an der tatsächlichen Neutralisierung von Coronaviren beteiligt sind, erst nach einem »echten« Erregerkontakt ausgeschüttet werden, wohingegen die weniger zielgenauen Spike-spezifischen sIgA bereits dann ansteigen, wenn ein Kontakt nur befürchtet wird.

Der Kontext ist mitentscheidend

Reicht es also künftig, sich vor der Benutzung des öffentlichen Nahverkehrs detailliert vorzustellen, wie ein potenzieller Sitznachbar hustet und niest, um sein Immunsystem für den Ernstfall in Stellung zu bringen? Wer das versucht, sollte sich die entsprechenden Szenen möglichst realistisch ausmalen, denn sonst könnte der Effekt ausbleiben. Die Forschenden weisen darauf hin, dass der sogenannte Risikokontext eine ausschlaggebende Rolle spielen könnte.

Die meisten Untersuchungen dieser Studie fanden während der Omikron-Welle statt, in einem Zeitraum also, in dem ein Infektionsrisiko tatsächlich gegeben war – und das wussten die Probanden. Es sei fraglich, ob der beobachtete Effekt grundsätzlich in jeder Situation zu erwarten sei, so Keller in einer Pressemitteilung der Universität Hamburg. Auch bei anderen Atemwegserregern wie Influenzaviren lässt sich demnach in einem hohen Risikokontext ein IgA-Anstieg triggern. Außerhalb der Grippesaison funktioniert das jedoch nicht.

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