Verwechslungsgefahr bei Omikron-Impfstoffen |
Daniela Hüttemann |
31.08.2022 12:32 Uhr |
In den Apotheken werden damit ab der ersten Kalenderwoche 36 neun verschiedene Covid-19-Impfstoffpräparate zu managen sein. Die KBV gibt in einem aktuellen Rundschreiben auch die Bestellmengen pro Arzt vor. Vom herkömmlichen Comirnaty-Impfstoff ab zwölf Jahren sowie den beiden neuen Omikron-Varianten von Comirnaty und Spikevax können Ärzte jeweils maximal 240 Dosen bestellen. Auch der neue Valneva-Impfstoff kann mitbestellt werden sowie die bislang eingesetzten Impfstoffe. Für diese gibt es keine Bestellobergrenzen.
Eine aktuelle Anfrage der Pharmazeutischen Zeitung an Biontech, wie die neuen Impfstoffvarianten gekennzeichnet werden, zum Beispiel mit anderer Kappenfarbe, blieb bis zur Veröffentlichung dieses Artikels unbeantwortet. Auf Apotheken und Arztpraxen kommt auf jeden Fall höchste Sorgfaltspflicht zu, um Verwechslungen der gleichnamigen Präparate auszuschließen, denn nach Informationen der ABDA trägt der Omikron-BA.1-Impfstoff von Biontech/Pfizer genau wie die herkömmliche fertige Injektionsdispersion eine graue Kappe.
Bei den Omikron-BA.1-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna handelt es sich jeweils um bivalente Impfstoffe. Sie enthalten immer noch die mRNA, die für das Spike-Protein des Wildtypvirus kodiert, allerdings nur noch in der halben Dosierung, also 15 µg bei Comirnaty beziehungsweise 25 µg bei Spikevax. Zusätzlich enthalten sie 15 µg beziehungsweise 25 µg mRNA, die für das Spike-Protein von BA.1 kodiert.
Auch der BA.4/5-Impfstoff wird bivalent, nicht trivalent sein. Er enthält neben der mRNA für das Wildtypvirus nur eine weitere mRNA als Antigen, die für das Spike-Protein der BA.4 und BA.5-Variante kodiert, die sich nicht voneinander unterscheiden. Einen pharmazeutischen Überblick über die an BA.1 angepassten Impfstoffe mit genauen Details zu den Charakteristika und Vergleich der Wirksamkeit haben wir hier zusammengestellt.