Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Pharmalogistik

Versender sollten GDP-Kriterien einhalten

Als Kompetenzgewinn für die Offizinen wertet das Dienstleistungsunternehmen European Institute for Pharma Logistics (EIPL) den Kabinettsentwurf zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheke. Ein Dorn im Auge ist dem Institut jedoch, dass nicht auch Versandapotheken zur Einhaltung von Temperaturstandards verpflichtet werden.
AutorKontaktJennifer Evans
Datum 31.07.2019  15:10 Uhr

Eins steht für das EIPL fest: Es muss gleiche Transportbedingungen für Apothekenbotendienste, den Pharmagroßhandel und Online-Apotheken geben. Grundsätzlich begrüßt EIPL-Geschäftsführer Christian Specht zwar das geplante Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken, allerdings geht im der Gesetzentwurf nicht weit genug. Im Zuge der Änderung der Apothekenbetriebsordnung sei versäumt worden, auch klare Temperaturanforderungen für den Online-Versandhandel zu definieren, betont er. Einleuchten will Specht außerdem nicht, warum für den Großhandel und nun auch für den Botendienst der Apotheken die Good Distribution Practice-Leitlinien (GDP) gelten, nicht aber für ausländische Versandapotheken. Um auch Letztere zur Einhaltung zu verpflichten, hätte im Gesetzentwurf unter anderem der Versand als Transport definiert werden müssen, heißt es.

Das EIPL-Institut hat nach einigen Angaben bereits 2017 in einer Feldstudie Schwachstellen nachgewiesen, wenn Online-Apotheken über herkömmliche Paketdienste lieferten. Die Stichproben haben demnach belegt, dass die Medikamente oft zu hohen oder zu niedrige Temperaturen ausgesetzt und zudem nur unzureichend geschützt verpackt waren. »Aus unserer Sicht zeigte der Feldtest deutlich, dass das Konzept der Online-Versandapotheken nicht aufgeht. Denn beim jetzigen Versandweg über die herkömmlichen Paketdienstleister bleiben die Transportqualität und damit die Patientensicherheit ganz klar auf der Strecke«, so der EIPL-Geschäftsführer.

Daher fordert Specht den Gesetzgeber auf, in Zukunft auch Online-Versandapotheken zur Einhaltung von Temperaturstandards und -kontrollen gemäß GDP zu verpflichten. Patienten müssten sich darauf verlassen können, dass ihr Arzneimittel sachgemäß gelagert und transportiert werde und nicht wegen einer »Ersparnis von wenigen Cents bis Euros die Gesundheit riskiert wird«, stellt er klar.

Experiment in Hessen

Ein Experiment im kleineren Rahmen startete vor Kurzen auch der Apotheker Christian Gerninghaus. Er verschickte ein Päckchen mit zwei Minimum-Maximum-Thermometern von seiner Offizin im hessischen Schlitz zu seinem Sohn Joshua, der derzeit Pharmazeut im Praktikum in Frankfurt ist. Der Temperatur-Check nach dem Öffnen des Pakets lieferte »spektakuläre Werte«, die »weit jenseits der 25 Grad liegen, die in Apotheken eingehalten werden müssen«, berichtet Gerninghaus im Gespräch mit der PZ. Überrascht hat ihn dies angesichts der hohen sommerlichen Temperaturen nicht. Unklar bleibt, wie lange das Päckchen schon dieser Hitze ausgesetzt war. Mit seinem Testversand will Gerninghaus für die Problematik sensibilisieren und sieht nun die Politik in der Pflicht: »Ich ärgere mich sehr darüber, dass es uns Apothekern nicht gelingt, die Politik von der Besonderheit der Ware Arzneimittel zu überzeugen und dass der Europäische Gerichtshof Medikamente auf eine Stufe mit Schuhen und Büchern stellt. Obwohl: Bücher sind ja durch die Buchpreisbindung, zu der sich die Politik kürzlich bekannt hat, geschützt«, betont er. Es sei höchste Zeit, den Versand so zu regulieren, wie es der besonderen Ware Arzneimittel gebühre.

 

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa