Verdreifachung der Demenzfälle bis 2050 |
Die Wissenschaftler räumen indes selbst ein, dass ihre Analyse durch einen Mangel an qualitativ hochwertigen Daten aus einigen Teilen der Welt beeinträchtigt werde und nur vier Demenz-Risikofaktoren berücksichtigt worden seien. Darüber hinaus untersuche die Studie die Gesamtprävalenz von Demenz, ohne zwischen verschiedenen klinischen Subtypen zu unterscheiden – eine Kritik, die auch Michaël Schwarzinger und Carole Dufouil vom Universitätskrankenhaus Bordeaux in einem unabhängigen Kommentar aufgreifen: Die zugrundeliegenden Mechanismen, welche eine Demenz verursachen, würden hier vereinfacht.
«Aus einer Public-Health-Perspektive sind die Ergebnisse der Studie generell enttäuschend, da sie suggerieren, dass der Anstieg der Demenzfälle unaufhaltsam ist», schreiben die beiden Mediziner. So würden in den «apokalyptischen Prognosen» ratsame Änderungen des Lebensstils nicht mit einkalkuliert. Umso wichtiger sei es, über jene Mittel zu informieren, welche die «düsteren Prognosen» verzögern oder vermeiden könnten.