Verbände stimmen Noventi-Finanzspritze zu |
Brigitte M. Gensthaler |
22.03.2023 22:25 Uhr |
Frasch und Buck wehrten sich gegen Vorwürfe, dass der FSA der Verschwendung von Apothekergeldern nicht früher Einhalt geboten habe. Der FSA habe die finanzielle Schieflage kritisiert und versucht, »die Entwicklung in die richtige Richtung zu lenken«. Doch es sei gelogen und vertuscht worden: »Wir hatten keine Chance.« Anhand der vorgelegten Unterlagen habe der Verband nicht erkennen können, dass »massiv Geld verbrannt wurde«. Die Aufarbeitung dieser Vorgänge laufe.
Beide FSA-Vorstände stellten sich energisch hinter das Darlehen. Frasch: »Wir wollen keinen Plan B, keinen Fremdinvestor und kein Fremdkapital in der Noventi.« Der FSA wolle Kapital von »family and friends« ins Unternehmen holen.
Nach dem zustimmenden Mitgliedervotum war Zambo sehr erleichtert. »Ich bin fest überzeugt, dass wir hier die richtige Entscheidung treffen, dass die Verbände und Noventi wieder näher zusammenrücken und die Interessen der Vor-Ort-Apotheke stark vertreten. Wir haben Vertrauen gefasst zu den jetzt handelnden Personen.«
Vorstand und Beirat des Bayerischen Apothekerverbands (BAV) hatten die Entscheidung für das Darlehen ohne Mitgliederentscheid im Dezember 2022 getroffen. Dies sei auf jeden Fall konform mit der Verbandssatzung, wonach gemäß § 16 (3) dem Beirat die Erörterung und Beschlussfassung in Fragen von wesentlicher Bedeutung obliegt, versicherte ein BAV-Sprecher gegenüber der PZ.
Zuvor habe sich der BAV ein genaues Bild von der Situation der Noventi gemacht, die in einem transparenten Austausch ein solides Konzept vorgelegt habe, das auch die Banken überzeugt habe. »Der BAV ist überzeugt, dass die Stabilität von Noventi als Abrechnungszentrum essenziell für die Apotheken ist.« Somit werde der Verband seiner satzungsmäßigen Aufgabe gerecht, nämlich der wirtschaftlichen Interessensvertretung seiner Mitglieder, resümierte der Verbandssprecher.