USA dominieren globalen Pharmamarkt |
Lukas Brockfeld |
05.11.2024 14:30 Uhr |
Die Pharmaindustrie gehört zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen überhaupt. / © IMAGO/Funke Foto Services
Die Pharmaindustrie gehört zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen überhaupt. Das Magazin »Wirtschaftswoche« hat die Bilanzen der größten Pharmakonzerne analysiert und ein Ranking der größten Unternehmen, gemessen am Nettoumsatz im Jahr 2023, erstellt.
Die Liste wird von US-amerikanischen Konzernen dominiert, die gleich fünf mal in den Top-Zehn vertreten sind. Mit einem Nettoumsatz von 85,2 Milliarden stammt auch der mit Abstand größte Pharmakonzern, Johnson & Johnson, aus den Vereinigten Staaten. Deutsche Unternehmen sind nicht in der Spitzengruppe vertreten. Mit den Schweizer Konzernen Novartis und Roche haben es aber immerhin zwei Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum in das Ranking geschafft.
Der umsatzstärkste deutsche Konzern ist laut der Recherche der »Wirtschaftswoche« Boehringer Ingelheim mit einem Jahresumsatz von 26 Milliarden Euro. Dahinter liegt die Bayer AG mit 18 Milliarden Euro Jahresumsatz im Bereich Pharmazie.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die Schwäche der deutschen Pharmaindustrie in der Vergangenheit mehrfach beklagt und möchte mit seiner Pharmastrategie und dem Medizinforschungsgesetz (MFG) gegensteuern. Das MFG soll die Rahmenbedingungen für die Entwicklung, Zulassung und Herstellung von Arzneimitteln und Medizinprodukten in Deutschland verbessern und Anreize für mehr Forschung setzen. Auch das Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) soll mehr Arzneimittelproduktion nach Deutschland holen, bisher sind die Erfolge des Gesetzes allerdings überschaubar.
Die deutsche Pharmabranche findet sich aktuell im Aufwind. Die Zahl der Beschäftigten und die Investitionssummen wuchsen in den vergangenen Jahren vergleichsweise stark. Außerdem tätigten mehrere ausländische Konzerne kürzlich Milliardeninvestitionen in der Bundesrepublik. So investiert Sanofi beispielsweise 1,5 Milliarden Euro in eine Produktionsstätte zur Insulinherstellung in Frankfurt.