Update der WHO-Listen erschienen |
Sven Siebenand |
11.08.2023 14:30 Uhr |
Zur Behandlung von Alkoholabhängigkeit wurden die Wirkstoffe Acamprosat und Naltrexon aufgenommen. Zudem gab es auch bei den Herz-Kreislauf- sowie Krebsmedikamenten Neuerungen. So werden im ersten Bereich nun fest dosierte Kombinationen mehrerer Arzneimittel, sogenannte Polypills, zur Vorbeugung von Herz- und Blutgefäßerkrankungen gelistet, insbesondere Cholesterolsenker mit einem oder mehreren Blutdrucksenkern mit und ohne Acetylsalicylsäure.
Im Bereich Onkologie wurden mit pegyliertem liposomalem Doxorubicin für das Kaposi-Sarkom und Pegfilgrastim zur Stimulierung der Produktion weißer Blutkörperchen und zur Verringerung der toxischen Wirkung einiger Krebsmedikamente auf das Knochenmark zwei neue Arzneimittel in die Erwachsenenliste aufgenommen. Zudem wurden die Indikationen für mehrere Krebsmedikamente bei Kindern, die bereits in der EMLc enthalten waren, um neue Arten von Krebserkrankungen bei Kindern erweitert.
Änderungen in beiden Listen betreffen die Diabetes-Erkrankung. In beiden Fällen wurde die Liste für Humaninsulin nun um Patronen und Fertigpens erweitert, da diese bei der Anwendung im Vergleich zu Ampullen bekanntlich einige Vorteile bieten.
Längst nicht alle Anträge für die Aufnahme in die Liste fanden bei dem Expertengremium der WHO Anklang. Nicht empfohlene Anwendungen sind zum Beispiel GLP-1-Agonisten zur Gewichtsabnahme bei Adipositas, Risdiplam zur Behandlung von spinaler Muskelatrophie, Donepezil zur Behandlung von Demenz aufgrund der Alzheimer-Krankheit und CAR-T-Zelltherapien für Lymphome.