Umfrage sieht OTC-Abwärtstrend in Apotheken |
Melanie Höhn |
04.11.2024 14:00 Uhr |
Laut der Umfrage beharren nur noch 11 Prozent der Befragten für den Kauf von OTC-Produkten noch auf das Vorhandensein von Apotheken vor Ort. / © imago/Westend61
Eine repräsentative Umfrage unter 1015 Konsumentinnen und Konsumenten der Windstar Medical Group, ein Plattformanbieter rezeptfreier Gesundheits- und Well-Being-Produkte, zeigt: Der Abwärtstrend der OTC-Verkäufe in Apotheken setzt sich fort. Nur 35 Prozent der Befragten kauften ihre rezeptfreien Gesundheitsprodukte in einer Apotheke – ein Rückgang von sieben Prozentpunkten im Vergleich zum Jahr 2023. Im Jahr 2021 gaben noch 43 Prozent der Befragten an, rezeptfreie Gesundheitsprodukte in einer Apotheke zu kaufen.
Die Aussagekraft der Umfrage ist jedoch eingeschränkt: Die Befragten mussten mindestens einmal in den vergangenen drei Monaten rezeptfreie Produkte gekauft haben und dieser Einkauf musste in mindestens einer der folgenden Einkaufsstätten erfolgen: Drogeriemarkt, Supermarkt oder Discounter. Apothekenkunden blieben bei der Umfrage offenbar außen vor.
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Nur 11 Prozent der Befragten beharren für den Kauf von OTC-Produkten überhaupt noch auf das Vorhandensein von Apotheken vor Ort.
Den Spitzenplatz unter den Händlern verteidigte dm: 57 Prozent der Befragten kauften bei diesem Händler OTC-Produkte. Zwar hat dm drei Prozentpunkte verloren, führt das Ranking aber weiterhin mit deutlichem Abstand vor Rossmann (unverändert bei 46 Prozent) und Amazon (ebenfalls unverändert bei 27 Prozent) an. Unter den Versandapotheken hat insbesondere Shop-Apotheke als Einkaufsstätte für OTC-Produkte an Beliebtheit gewonnen (plus zwei auf 47 Prozent), während die zweitplatzierte Versandapotheke DocMorris Einbußen hinnehmen musste (minus 2 auf 29 Prozent).
Generell haben Online-Vertriebskanäle laut Umfrage im OTC-Segment weiter an Bedeutung gewonnen: So gaben 37 Prozent der Befragten an, ihre rezeptfreien Gesundheitsprodukte in einer Versandapotheke zu kaufen. Auch Online-Shop-Vollsortimenter und eigens auf Gesundheitsprodukte spezialisierte Online-Shops konnten in der Gunst der Verbraucher zulegen. Die Beliebtheit von Versand-Drogerien bleibt unverändert, erneut gaben 19 Prozent an, diesen Vertriebsweg zu nutzen.
In der Studie wurde nach dem Einkaufsverhalten von Konsumenten in unterschiedlichen Warenkategorien von rezeptfreien Gesundheitsprodukten sowie der Nutzung verschiedener Verkaufskanäle gefragt.
Ein Blick auf die OTC-Warengruppen zeigt die Fortsetzung des Aufwärtstrends in den Kategorien Wundversorgung sowie Magen und Verdauung. Beliebteste OTC-Kategorien sind erneut Vitamine und Mineralstoffe gefolgt von Erkältung und Abwehr.
Apotheken mussten unter anderem in den Kategorien Baby- und Kindergesundheit, Magen und Verdauung sowie Rheuma und Muskeln Käuferanteile an Drogerien, Supermärkte und den Versandhandel abgeben. Besonders deutlich waren die Einbußen der Apotheken in der Kategorie Baby- und Kindergesundheit. In anderen Kategorien wie innere Schönheit, Prostata und Männergesundheit legten Apotheken dagegen zu und steigerten ihren Käuferanteil gegenüber dem Vorjahr.