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Unentbehrliche Arzneimittel

Überraschende Ergänzungen der WHO-Liste

Die WHO hat ihrer Liste unentbehrlicher Arzneimittel ein Update verpasst. Sie legt einen neuen Fokus auf Diabetes und Krebs. Zum ersten Mal finden sich aber auch die bei uns als Lifestyle-Medikamente eingestuften Buproprion und Vareniclin zur Raucherentwöhnung darauf.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 15.10.2021  09:00 Uhr

Die Liste unentbehrlicher Arzneimittel (Essential Medicines List) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) führt den Mindestbedarf des Arzneimittel-Repertoires auf – laut WHO die wirksamsten, sichersten und kostengünstigsten Arzneimittel für die vorrangige Krankheiten. An dieser Liste orientieren sich viele Staaten und auch Hilfsorganisationen wie Apotheker ohne Grenzen und Apotheker helfen, wenn sie Arzneimittel organisieren.

Anfang Oktober veröffentlichte die WHO nun die neueste Version der Liste sowie ein entsprechendes Pendant speziell für Kinder. Die dort aufgezählten Medikamente sollten für jeden Menschen auf der Welt zu einem angemessenen Preis verfügbar sein. Doch gerade neuere Medikamente und auch Insulin seien für viele Menschen immer noch unerreichbar, kritisiert die WHO in einer begleitenden Pressemitteilung. »Diabetes ist weltweit auf dem Vormarsch und nimmt in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen noch schneller zu«, sagt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. »Zu viele Menschen, die Insulin benötigen, haben finanzielle Schwierigkeiten, es zu bekommen, oder sie verzichten darauf und verlieren ihr Leben.« In Ghana etwa koste der monatliche Insulinbedarf 5,5 Tageslöhne eines Arbeiters.

Daher hat die WHO nun, hundert Jahre nach Einführung von Insulin in die Therapie, erstmals auch Insulin-Analoga aufgenommen. Dies ermöglicht nun auch den Biosimilars eine Präqualifizierung und damit eine Art Zulassung in vielen ärmeren Ländern der Welt. Die WHO hofft, so den Preiswettbewerb anzukurbeln. Neu auf der Liste sind auch die SGLT-2-Hemmer Empagliflozin, Canagliflozin und Dapagliflozin als Zweitlinientherapie bei Typ-2-Diabetes. Sie sind noch patentgeschützt. Die Aufnahme auf die Liste soll aber künftig Generika-Herstellern die Produktion erleichtern.

Neueste Krebsmedikamente bleiben für viele unerreichbar

Noch teurer als Insulin und Antidiabetika sind viele neuere Krebsmedikamente. Dabei betreffen laut WHO sieben von zehn Krebsfällen Menschen in Ländern mit mittlerem bis niedrigem Einkommen. Neu aufgenommen wurden das Prostatakrebsmittel Enzalutamid, Everolimus zur Behandlung von kindlichen Hirntumoren, der Kinasehemmer Ibrutinib bei chronisch-lymphatischer Leukämie (CLL) und Rasburicase gegen das Tumorlysesyndrom. Die Checkpoint-Inhibitoren wurden dagegen bewusst nicht aufgenommen, »vor allem wegen ihres sehr hohen Preises und der Befürchtung, dass sie in Gesundheitssystemen mit geringen Ressourcen schwer zu handhaben sind«, so die WHO.

Dagegen haben es zwei Arzneistoffe auf die Liste geschafft, die in Deutschland aufgrund ihrer Indikation von den Krankenkassen bislang als Lifestyle-Medikamente eingestuft wurden: Bupropion und Vareniclin, die Rauchern die Nikotinentwöhnung erleichtern sollen. Nikotinersatz-Präparate waren bereits gelistet. Damit sagt die WHO dem Rauchen als einem der häufigsten und schwerwiegendsten Gesundheitsgefahren weltweit den Kampf an. Laut »Commit to Quit«-Kampagne sollen im kommenden Jahr weltweit 100 Millionen Menschen mit dem Rauchen aufhören.

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