Übergewicht erhöht das Krebsrisiko |
Die Nationale Krebspräventionswoche ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Krebshilfe, des Deutschen Krebsforschungszentrums und der Deutschen Krebsgesellschaft. Jedes Jahr machen die Organisation auf einen anderen Lebensstilfaktor aufmerksam, der das Krebsrisiko beeinflusst. Die Botschaft dieses Jahr lautet: weniger Übergewicht, weniger Krebsrisiko! / Foto: Getty Images/beyond foto
»Jedes Jahr gehen in Deutschland etwa 30.000 Krebsfälle auf das Konto von Übergewicht und Fettleibigkeit«, informiert das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ). »Das sind 30.000 vermeidbare Krebsfälle«, betont der Vorstandsvorsitzende, Professor Dr. Michael Baumann. Doch seien Übergewicht und besonders Adipositas als Krebsrisikofaktoren nur wenig bekannt.
Insbesondere Brustkrebs nach den Wechseljahren, Darmkrebs, Gebärmutterkrebs, Speiseröhrenkrebs und Nierenzellkrebs träten bei fettleibigen Menschen erheblich häufiger auf als bei Normalgewichtigen, so das DKFZ weiter. Außerdem erkrankten adipöse Menschen häufiger an Leber- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs, an Eierstockkrebs oder an einem multiplen Myelom.
Studiendaten weisen laut DKFZ auf einen Zusammenhang von Dosis und Wirkung hin: Je stärker ausgeprägt die Fettleibigkeit ist, desto höher das Krebsrisiko. Allerdings spiele das Übergewicht nicht bei allen Krebsarten eine gleich starke Rolle. Bei Gebärmutter- und Nierenkrebs oder bei Adenokarzinomen der Speiseröhre sei sogar fast die Hälfte aller Fälle durch Adipositas bedingt.
Insbesondere das viszerale Bauchfett, das die inneren Organe umgibt, gilt laut DKFZ als Krebstreiber. Für die »Fettpölsterchen an Po und Beinen« gelte das weniger. Das viszerale Bauchfett sei stoffwechselaktiv und produziere entzündungsfördernde Botenstoffe, die, dauerhaft erhöht, chronische Entzündungen bedingen können. Diese wiederum wirkten krebsfördernd.
Ebenso produzierten die Fettzellen Estrogen, das Krebszellen zum Wachstum anregen könne. Insulin, das übergewichtige im Vergleich zu normalgewichtigen Menschen mehr produzierten, diene ebenfalls für viele Krebszellen als Wachstumsfaktor.