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Aktinische Keratosen

Übergang in invasiven Tumor vermeiden

Aktinische Keratosen können in ein invasives Plattenepithelkarzinom übergehen, das sich zu einer potenziell lebensbedrohlichen Krankheit entwickeln kann. Da nicht einzuschätzen ist, ob und wann dieser Progress stattfindet, kommt der frühzeitigen Behandlung eine große Bedeutung zu.
Kerstin A. Gräfe
28.05.2019  16:45 Uhr

»Man geht davon aus, dass aktuell in Deutschland etwa 1,7 Millionen Menschen aufgrund von aktinischen Keratosen in dermatologischer Behandlung sind«, sagte Professor Dr. Dorothee Nashan vom Klinikum Dortmund beim Fortbildungskongress Pharmacon in Meran. Eine Aktualisierung und ein Upgrade der beiden bestehenden deutschen Leitlinien zu aktinischen Keratosen und Plattenepithelkarzinomen (PEK) seien daher dringend notwendig gewesen, so die Dermatoonkologin.

Neu in der S3-Leitlinie »Aktinische Keratosen und Plattenepithelkarzinome der Haut« sei unter anderem, dass der Übergang von einer aktinischen Keratose in ein invasives Karzinom nicht mehr nur als ein kontinuierlicher Prozess, sondern auch als eine direkte Invasion der Dermis aus einem frühen Stadium der Keratinozytenproliferation gesehen wird. Das hat zur Folge, dass die bisherige Stadien-Einteilung von aktinischen Keratosen, deren Progress zum PEK und die notwendigen präventiven Therapien überdacht werden müssen. Vor diesem Hintergrund fordern die Leitlinien-Autoren verstärkt Studien auf genetischer, epigenetischer und zellulärer Ebene.

Die Behandlung der aktinischen Keratose richtet sich unter anderem nach den Risikofaktoren wie Anzahl der Läsionen, Vortherapien, Wirksamkeit, Nebenwirkungen sowie nach den persönlichen Wünschen des Patienten. »Im Vordergrund steht die Vermeidung eines invasiven Plattenepithelkarzinoms«, betonte Nashan. Erst an zweiter Stelle stünden die Ansprechraten und das Rezidivrisiko.

Neben den primär läsionsgerichteten Verfahren wie Kryochirurgie, Chirurgie, photodynamischen Therapien, 5-Fluorouracil mit Salicylsäure 10 Prozent und Laserverfahren stehen die primär feldgerichteten Therapien zur Verfügung. Dazu zählen Peelings, Dermabrasio sowie folgende topische medikamentöse Optionen: Diclofenac-Natrium 3 Prozent (Solaraze®, Solacutan®), 5-Fluorouracil 5 Prozent Creme (Efudix®), 5-Fluorouracil mit Salicylsäure 10 Prozent in Lösung (Actikerall®), Ingenolmebutat-Gel (Picato®), Imiquimod 5 Prozent Creme (Aldara®) und Imiquimod 3,75 Prozent Creme (Zyclara®). Mit Letzterer könne man ganze Flächen behandeln, aber man dürfe nicht übertreiben: zwei Wochen on, zwei Wochen off, laute die Devise, ergänzte Nashan.

In der Therapie des PEK  ist die chirurgische Entfernung Mittel der Wahl. Konsens besteht darin, dass im Fall des metastasierten PEK systemische Therapien nur im Rahmen klinischer Studien erfolgen sollen. Mit Platin-basierten Chemotherapien konnte man Ansprechraten von mehr als 80 Prozent erzielen. »Diese sind aber nur von kurzer Dauer«, konstatierte Nashan. Zudem sei mit einer hohen Toxizität zu rechnen. Eine Monotherapie mit EGFR-Inhibitoren sei zwar mit Ansprechraten zwischen 25 bis 45 Prozent weniger wirksam, aber besser verträglich.

Große Hoffnung setzt die Referentin auf den PD-1-Antikörper Cemiplimab. In den USA ist der Antikörper bereits unter dem Handelsnamen Libtayo® zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit metastasierendem oder lokal fortgeschrittenem kutanem PEK indiziert, für die eine kurative Operation oder heilende Bestrahlung nicht infrage kommt. Auch die Europäische Arzneimittelagentur sprach kürzlich eine Zulassungsempfehlung aus. Zudem laufen Studien mit dem PD-1-Inhibitor Pembrolizumab.

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