Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Ischämische Präkonditionierung

»Training« für den Herzmuskel von Krebspatienten

Die Blutversorgung einer Gliedmaße vorübergehend zu stoppen, setzt Botenstoffe frei, die den Körper toleranter für eine erneute Unterversorgung mit Sauerstoff machen. Jetzt wird getestet, ob sich so die Kardiotoxizität von Anthracyclinen abmildern lässt.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 27.10.2023  09:00 Uhr
»Training« für den Herzmuskel von Krebspatienten

Die ischämische Präkonditionierung ist ein experimentelles Verfahren, mit dem der Körper an eine Sauerstoff-Unterversorgung gewöhnt werden soll. Es liegt ihm die Beobachtung zugrunde, dass ein akuter Herzinfarkt von Patienten, die zuvor bereits an einer koronaren Herzkrankheit (KHK) gelitten hatten, oft besser überstanden wird als von Personen ohne vorbestehende Erkrankung des Herzmuskels. Die Annahme ist, dass die KHK als eine Art Training der Ischämie dienen kann, das es dem Herzen ermöglicht, mit dem Sauerstoffmangel infolge des Infarkts besser zurechtzukommen.

Um eine ischämische Präkonditionierung eines Organs zu erreichen – außer dem Herzen kann das beispielsweise auch die Niere sein –, muss nicht zwangsläufig dieses Organ selbst vorübergehend minderdurchblutet werden. Es kann auch eine entfernte Gliedmaße sein. In diesem Fall spricht man von peripherer ischämischer Präkonditionierung (Remote Ischemic Preconditioning, RIPC).

Für eine RIPC wird beispielsweise die Blutzufuhr zu einem Arm wiederholt durch das Aufpumpen einer Manschette ähnlich der eines Blutdruckmessgeräts unterbrochen. Dies kann etwa viermal hintereinander für jeweils fünf Minuten geschehen, wobei dazwischen Erholungsphasen von ebenfalls jeweils fünf Minuten eingehalten werden, in denen die Durchblutung des Arms nicht gestört ist.

Schutz der Mitochondrien durch RIPC

Was bei der RIPC genau passiert, ist nicht im Detail verstanden. Laut einer Publikation im »Journal of the American College of Cardiology« aus dem Jahr 2015 kommt es zu einer Aktivierung von nozizeptiven Nerven und in der Folge zur Freisetzung eines unbekannten Botenstoffs, der über das Blut und/oder das Rückenmark parasympathische und sympathische Herznerven zur Freisetzung von kardioprotektiven Substanzen anregt (DOI: 10.1016/j.jacc.2014.10.031). Eine wichtige Rolle scheint dabei den Mitochondrien im Herzmuskelgewebe zuzukommen. Sie scheinen infolge der RIPC gegen Ischämie-induzierte Schäden besser gefeit zu sein als ohne Präkonditionierung.

Eine Zerstörung der Mitochondrien ist wohl auch entscheidend an der Schädigung des Herzmuskels durch Anthracycline beteiligt. Das legen Forschungsergebnisse der vergangenen Jahre nahe. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass sich diese bekannte, schwerwiegende Nebenwirkung der Zytostatikaklasse durch eine RIPC abmildern lässt. In einer Studie mit Schweinen konnte das bereits gezeigt werden.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
Herz

Mehr von Avoxa