TK-Chef rechnet mit Beiträgen von 20 Prozent |
Cornelia Dölger |
11.01.2025 18:10 Uhr |
Der Minister habe zudem Altlasten von Spahn übernehmen müssen, welcher in seiner Amtszeit Gesetze erlassen hatte, nach denen die Kassen zunächst ihre Rücklagen abschmelzen mussten; auf diese Weise »sah es oberflächlich so aus, als würden sich die Kosten nicht so schlimm entwickeln, weil die Beiträge relativ konstant geblieben sind«, so Baas. Spahn habe dafür gesorgt, dass in seiner Amtszeit die Beiträge nicht so stark gestiegen seien, wie die Ausgaben es erfordert hätten. Das sei »Augenwischerei« gewesen.
Lauterbach sei allerdings kein einfacher Diskussionspartner, so Baas rückblickend. Es sei »manchmal schwierig, eine fachliche Diskussion mit ihm zu führen«. Der TK-Chef betonte, es sei wichtig, dass der Minister den Austausch mit Experten und Beteiligten suche, wenn wichtige Entscheidungen anstünden. Das vermisse er bei Lauterbach. »Er hat schnell eine feste Meinung.«
Als Lauterbachs Nachfolgerin oder Nachfolger wünscht sich Baas jemanden, der »das als Vermächtnis-Job« mache. Der also nicht in erster Linie danach strebe, wiedergewählt zu werden. Denn das Gesundheitssystem brauche eine grundlegende Reform – und dabei »würde man unglaublich vielen Menschen auf die Füße treten«. Die Anerkennung komme aber erst Jahre später.