Pharmazeutische Zeitung online
Vor der Koloskopie

Tipps zur effizienten Darmreinigung

Wer im Darmkrebsmonat März den Aufrufen zur Darmkrebsfrüherkennung gefolgt ist, hat jetzt bald einen Koloskopie-Termin. Wie läuft die Untersuchung ab und wie muss man sich darauf vorbereiten?
Christina Hohmann-Jeddi
21.03.2024  11:00 Uhr

Unterschiedliche Abführpräparate

Am Vortag und am Morgen der Untersuchung wird der Darm mithilfe von Abführlösungen gereinigt. Am häufigsten werden Polyethylenglykol (PEG, Macrogol), Natriumsulfat (beides zum Beispiel in Moviprep®) oder Natriumpicosulfat (zum Beispiel Picoprep®) eingesetzt. PEG ist ein chemisch inertes, wasserlösliches Polymer, das stark osmotisch wirkt. Im Darm zieht es Wasser an, erhöht das Stuhlvolumen und löst so über neuromuskuläre Wege eine Steigerung der Darmbewegungen aus. Häufig ist den Präparaten auch Ascorbinsäure zugesetzt, da sie diese Wirkung verstärkt.

Die ESGE empfiehlt, zusätzlich Simeticon einzunehmen, da der Entschäumer die Blasenbildung im Darm reduziert. In Studien erhöhte Simeticon die Sauberkeit des Darms und die Adenom-Detektionsrate. In Deutschland enthält nur das Präparat Clensia® diesen Wirkstoff.

Es gibt verschiedene Einnahmeschemata für die Abführlösungen. Von der ESGE wird die Split-Dose-Darmvorbereitung empfohlen. Dabei wird ein Teil der Abführlösung am Nachmittag des Vortags und der zweite am Morgen der Untersuchung getrunken. Für Patienten, die sich am Nachmittag einer Koloskopie unterziehen, sei eine Darmvorbereitung am selben Tag als Alternative geeignet. Dabei sollte die Einnahme der letzten Dosis innerhalb von fünf Stunden vor der Koloskopie begonnen werden und mindestens zwei Stunden vor Beginn des Eingriffs abgeschlossen sein. Geeignet sind laut ESGE hochvolumige und niedrigvolumige PEG-basierte Lösungen sowie nicht-PEG-basierte Mittel, die für die Darmvorbereitung klinisch validiert wurden. Bei Patienten, bei denen ein Risiko für Hydroelektrolytstörungen besteht, sollte die Wahl des Abführmittels individuell getroffen werden.

Die Präparate liegen als Pulver vor, die in bestimmten Volumina Wasser aufgelöst und getrunken werden. Dabei sei die Menge des benötigten Wassers in den vergangenen 20 Jahren stetig gesunken: von zunächst sechs auf vier Liter, dann auf zwei und zuletzt auch nur noch auf einen Liter, berichtet Lutz-Vorderbrügge. Bei den stark konzentrierten Präparaten mit geringen Flüssigkeitsmengen steige aber das Risiko für unerwünschte Wirkungen wie Übelkeit und Erbrechen sowie Kopfschmerzen, die durch den starken Wasserentzug aus dem Körper verursacht werden. »Zu zwei Liter Abführlösung sollte man zwei Liter klare Flüssigkeit trinken, um den Darm zusätzlich zu spülen und um Flüssigkeitsverluste, Kopfschmerzen und niedrigen Blutdruck zu vermeiden«, empfiehlt die Expertin.

Der Geschmack der Abführlösungen habe sich inzwischen gebessert, richtig angenehm sei er aber nicht. Es könne helfen, immer ein paar Schlucke der Lösung und dann etwas Wohlschmeckendes wie Apfelsaft zu trinken oder auch beim Trinken Pfefferminzbonbons zu lutschen.

Viele Präparate enthalten Süßstoffe. Wenn diese oder andere Inhaltsstoffe nicht vertragen werden, müsse man auf Alternativpräparate oder eine Rezeptur aus der Apotheke ausweichen, sagt die Gastroenterologin. »Dass man wegen einer Unverträglichkeit eine indizierte Koloskopie unterlässt, ist keine Option.«

Zur Vorbereitung auf die Koloskopie zählt auch, dass die Einnahme von Arzneimitteln mit dem Arzt besprochen wird. Nimmt der Patient etwa Blutverdünner ein, sollte der Arzt dies wissen; bei insulinpflichtigen Diabetikern sollte die Insulindosis an dem Tag der Vorbereitung angepasst werden. Außerdem ist zu beachten, dass das Abführen die Wirkung von oralen Kontrazeptiva abschwächen kann, sodass zusätzliche Verhütungsmethoden notwendig werden.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa