Tipps für die Pflege |
Etwas Spinat oder Fleischfasern haben sich an der Zahnprothese festgesetzt: Die lassen sich doch leicht mit einem spitzen Gegenstand wie einer Gabel herauskratzen, oder? Mag funktionieren – und doch sollte man das lieber lassen. »Dadurch können die Prothesen zerkratzt werden oder sich verbiegen oder sogar zerbrechen«, warnt Nitschke.
Die bessere Variante: Wenn die Essensreste noch weich sind, den Zahnersatz so lange mit der Zahnprothesen-Bürste bearbeiten, bis sie sich lösen. »Dabei sind auch eventuelle Rückstände einer Haftcreme auf der Prothese zu entfernen«, sagt Nitschke. Die Zahnprothese sollte nach dem Putzen gut trocknen. Im Anschluss ist eine Qualitätskontrolle angesagt: Da sind noch einige Stellen mit dünnen, weißlichen Belägen? Die sollte man noch einmal nachputzen.
Ist die Zahnprothese gereinigt, geht es im nächsten Schritt darum, die verbliebenen eigenen Zähne zu putzen. Am besten passiert das mit einer elektrischen Zahnbürste und einer fluoridhaltigen Zahnpasta. Und nicht vergessen: mit der Zahnbürste die Zunge reinigen und das Zahnfleisch leicht massieren, um dessen Durchblutung anzuregen.
Zweimal im Jahr zum Zahnarzt zur Kontrolle: Darauf hat man auch dann Anspruch, wenn man die Dritten trägt. Nitschke zufolge vergessen viele Menschen, ihre Zahnprothese regelmäßig professionell überprüfen zu lassen – oder sie halten das schlicht nicht für wichtig. Doch: »Schlecht sitzender Zahnersatz kann die Lebensqualität eines oder einer Betroffenen und die Ernährung enorm einschränken«, sagt die Zahnärztin. Bei einem Kontrolltermin checkt der Zahnarzt also, ob die Prothese noch so sitzt, wie sie soll.
Hat sich der Sitz verschlechtert, lässt sich bei den meisten Patienten die Prothese wieder anpassen, etwa durch eine Unterfütterung. Manchmal macht es auch Sinn, eine neue anfertigen zu lassen. Zum Beispiel dann, wenn der Kunststoff porös geworden ist. Schließlich verschleißt auch eine Zahnprothese mit der Zeit, es können sich Schäden und Risse bilden.
»Wie lange die »Dritten« haltbar sind, ist individuell verschieden«, sagt Schlender. Das hängt zum Beispiel auch davon ab, ob jemand dazu neigt, mit den Zähnen zu knirschen. Mit einer gründlichen Reinigung schafft man aber eine gute Voraussetzung dafür, dass die Prothese möglichst lange hält.
Übrigens: In der Zahnarztpraxis oder in einem Zahnlabor kann man die Prothese auch professionell reinigen lassen – das muss man allerdings aus eigener Tasche zahlen. Das gilt auch, wenn man die verbliebenen eigenen Zähne professionell reinigen lassen möchte. Immerhin: Der Verbraucherzentrale zufolge beteiligen sich viele gesetzliche Krankenkassen an den Kosten für eine professionelle Zahnreinigung.