Tezepelumab zur Zulassung empfohlen |
Carolin Lang |
26.07.2022 11:30 Uhr |
Bis zu 10 Prozent aller Asthmapatienten leiden unter schwerem Asthma. / Foto: Getty Images/Science Photo Library
Tezepelumab soll als Add-on-Erhaltungstherapie bei Jugendlichen ab zwölf Jahren und Erwachsenen zum Einsatz kommen, die unter schwerem Asthma leiden, das trotz hoch dosierter inhalativer Corticosteroide und einem weiteren zur Erhaltungstherapie angewendeten Arzneimittel nicht ausreichend kontrolliert ist. Die Therapie soll die Exazerbationsrate reduzieren und die Lungenfunktion der Patienten verbessern.
Der Antikörper ist gegen das epitheliale Zytokin Thymus-Stroma-Lymphopoietin gerichtet. Laut Hersteller Astra-Zeneca, der Tezepelumab gemeinsam mit Amgen entwickelt hat, steht TSLP an der Spitze mehrerer Entzündungskaskaden und ist maßgeblich an der Auslösung und Persistenz allergischer, eosinophiler und anderer Arten von Atemwegsentzündungen im Zusammenhang mit schwerem Asthma beteiligt. TSLP wird demnach als Reaktion auf mehrere Trigger wie Allergene oder Viren freigesetzt, die mit Asthmaexazerbationen in Verbindung gebracht werden. Die Blockade von TSLP soll die Freisetzung proinflammatorischer Zytokine durch Immunzellen reduzieren und so Asthmaanfällen vorbeugen und die Krankheitskontrolle verbessern. Laut EMA ist der Wirkmechanismus allerdings noch nicht abschließend geklärt.
In den USA ist Tezspire bereits seit Dezember 2021 zugelassen. Die Injektionslösung wird alle vier Wochen subkutan von medizinischem Personal verabreicht. Die häufigsten Nebenwirkungen sind laut EMA Pharyngitis, Hautausschlag, Gelenkschmerzen und Reaktionen an der Injektionsstelle.