Tägliche Kapsel statt Abnehm-Spritze |
Daniela Hüttemann |
06.07.2023 18:00 Uhr |
Nach 26 Wochen war das Ursprungsgewicht je nach Orforglipron-Dosierung um 8,6 bis 12,6 Prozent gesunken gegenüber minus 2,0 Prozent unter Placebo. Nach 36 Wochen war insgesamt ein Minus von 9,4 bis 14,7 Prozent unter dem Wirkstoffkandidaten gegenüber minus 2,3 Prozent unter Placebo zu verzeichnen. Auch andere kardiometabolische Werte wie Blutdruck und Blutfettwerte besserten sich. Damit wurde ein Gewichtsverlust vergleichbar mit den injizierbaren GLP-1-Agonisten und besser als unter der bislang zugelassenen oralen Semaglutid-Dosierung erzielt.
Dabei war nach den 36 Wochen des Beobachtungszeitraums mit Orforglipron noch kein Plateau erzielt worden. Das deutet daraufhin, dass noch mehr Gewichtsverlust möglich ist, wenn der Arzneistoff länger eingenommen wird.
»Das Ausmaß der in dieser Studie beobachteten Gewichtsabnahme entspricht dem derzeit empfohlenen Zielwert für die Gewichtsreduktion, von dem erwartet wird, dass er zu einer Verbesserung vieler mit Fettleibigkeit verbundener Begleiterkrankungen führt«, schreiben die Autoren. Es seien jedoch weitere Studien erforderlich, um festzustellen, ob die mit injizierbaren GLP-1-Rezeptor-Agonisten beobachteten gesundheitlichen Vorteile auch für Orforglipron gelten.
Die meisten berichteten Nebenwirkungen waren milde bis moderate gastrointestinale Symptome wie Übelkeit und Erbrechen. Die Dosierung soll in folgenden Studien noch optimiert werden (niedrigere Startdosierung und langsamere Dosis-Eskalation).