Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Schluckbeschwerden

Tablettenteilen ist meist keine Option

Viele Patienten teilen ihre Tabletten, um sie besser schlucken zu können. Aus pharmazeutisch-technologischer Sicht ist das ein No-Go. »Wenn es nicht unbedingt notwendig ist, muss das Teilen von Tabletten verhindert werden«, mahnte Professor Dr. Rolf Daniels von der Uni Tübingen beim Pharmacon Meran.
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 24.05.2022  13:00 Uhr

Feste Peroralia sind in der Regel einfach anzuwenden. Nicht so für Patienten mit Schluckstörungen. »Dysphagie ist ein typisches Thema in der Geriatrie, denn 45 Prozent der 75-Jährigen haben Probleme mit dem Schlucken«, informierte der pharmazeutische Technologe. Entscheidend für die Schluckbarkeit seien Größe, Form und Farbe der Tablette und diese Kenngrößen seien beim Austausch von Arzneimitteln gemäß Rabattverträgen zu beachten. Oblongtabletten rutschen leichter als ovale und diese leichter als runde Tabletten. Überzogene Tabletten oder Kapseln sind leichter zu schlucken als solche mit rauer Oberfläche. Auch die Farbe spielt eine Rolle, wobei es in Untersuchungen keine »optimale Farbe« gab.

Patienten sind kreativ, um sich die Einnahme zu erleichtern. Viele nutzen Lebensmittel wie Apfelmus, Joghurt, Marmelade, Kartoffelbrei und Honig – keine Option bei Nüchterneinnahme. Inerte Schluckhilfen seien kommerziell erhältliche Überzugsmittel (Beispiele: Medcoat®, Gloup®) oder Hydrogele aus der Apothekenrezeptur, sagte Daniels. Als Hausmittel gegen trockenen Mund könne man Spülen mit Wasser, Kauen von gefrorenen Ananasstücken oder Kräutern wie Kamille, Salbei und Pfefferminze oder aber Medizinprodukte wie Sprays, Feuchtigkeitsgele und viskose Spüllösungen empfehlen.

Eindringlich warnte der Technologe vor »Tabletten-Massakern« beim unkontrollierten Teilen: »Zwischen Unwirksamkeit und tödlichem Ausgang ist alles möglich.« Magensaftresistent überzogene PPI-Tabletten würden geteilt unwirksam, während die plötzliche Freisetzung retardierter Opioide lebensgefährlich sei. Allerdings gebe es auch Retardtabletten, die geteilt werden dürfen und suspendierbar sind. Diese basierten auf Retardgranulaten oder -pellets, berichtete Daniels. »Da dies für Laien und Pflegekräfte nicht nachvollziehbar ist, sollten Apotheker restriktiv beraten zum Teilen und Mörsern: Tablettenteilen ist blöd.«

Lösungen und Suspensionen kommen infrage, wenn der Patient diese schlucken kann. Orodispersible Formen sind Schmelztabletten und Lyophilisate, die allerdings fragil und daher schwer zu handhaben sind. Als »finale Escape-Strategie« biete sich die Apothekenrezeptur an. In Einzelfällen sind Depotarzneiformen zur Injektion, zum Beispiel bei Antipsychotika, eine Option. Allerdings könne man diese Therapie nicht abbrechen oder modifizieren, wenn unerwünschte Arzneimittelwirkungen auftreten.

Als beste Maßnahme zur Verbesserung der Adhärenz nannte der Apotheker das empathische Gespräch. »Das Einverständnis des Patienten für seine Medikation bekommen Sie nur durch Reden.«

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa