Pharmazeutische Zeitung online
Schizophrenie

TAAR1-Agonist lindert Positiv- und Negativsymptome

Ein Arzneistoff mit neuartigem Wirkmechanismus kann Positiv- und Negativsymptome einer Psychose bei Schizophrenie-Patienten lindern. Dies zeigte eine Phase-II-Studie.
Brigitte M. Gensthaler
20.04.2020  10:00 Uhr

Die bisher bei Schizophrenie eingesetzten Antipsychotika wirken vor allem über ihre Bindung an Dopamin-D2-Rezeptoren und lindern damit vor allem Positivsymptome wie Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Denkstörungen und Agitation. Die D2-Blockade löst aber auch Nebenwirkungen wie Parkinson-ähnliche Symptome, extrapyramidal-motorische Symptome (EPS) und Spätdyskinesien aus. Negativsymptome wie Antriebslosigkeit und sozialer Rückzug lassen sich deutlich schlechter beeinflussen.

Der experimentelle oral bioverfügbare Wirkstoff mit dem Kürzel SEP-363856 hat einen anderen Wirkmechanismus. Er greift nicht an D2-Rezeptoren an, sondern wirkt agonistisch am sogenannten Trace Amine-Associated Receptor 1 (TAAR1) sowie am 5-Hydroxytryptamin-Typ1A (5-HT1A) Rezeptor für Serotonin. Damit könnte er eine neue Klasse von Antipsychotika zur Behandlung von Psychosen bei Schizophrenie-Patienten darstellen, schreiben die Studienautoren im »New England Journal of Medicine«

In der Phase-II-Studie erhielten 245 Patienten mit akuter Psychose vier Wochen lang täglich entweder 50 oder 75 mg des TAAR1-Agonisten oder Placebo. Primärer Endpunkt war die Veränderung in der PANSS (Positive and Negative Symptom Scale), die einen Wert von 30 bis 210 annehmen kann, wobei höhere Werte eine schwerere Psychose anzeigen. Unter Verum ging der PANSS-Wert von anfangs median 101,4 um 17,2 Punkte, unter Placebo von median 99,7 um 9,7 Punkte zurück. Der Unterschied war signifikant. Eine Verbesserung wurde in allen PANSS-Subgruppen beobachtet (positive, negative und generelle Psychopathologie). Unerwünschte Wirkungen waren vor allem Somnolenz und Magen-Darm-Beschwerden. In der Verumgruppe trat ein plötzlicher Herztod auf.

Nach Angaben des Herstellers Sunovion Pharmaceuticals wird SEP-363856 bereits in einem Phase-III-Studienprogramm (DIAMOND: Developing Innovative Approaches for Mental Disorders) für die Schizophrenie-Behandlung untersucht. Die US-Arzneimittelbehörde FDA habe dafür im Mai 2019 eine Breakthrough Therapy Designation erteilt.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
Parkinson

Mehr von Avoxa