Studieren, entwickeln, zulassen |
Wer sich für die Arzneimittelentwicklung und -zulassung interessiert, findet an der Universität Freiburg eine entsprechende Spezialisierungsmöglichkeit. / Foto: Adobe Stock/Drazen
Die Arzneimittelentwicklung ist ein hochkomplexer Prozess, der immer stärker auf gut ausgebildete Fachleute angewiesen ist. Nur so kann sichergestellt werden, dass sichere und effektive Medikamente auf den Markt kommen. Daher hat die Universität Freiburg den Masterstudiengang Pharmazeutische Wissenschaften entwickelt, der in der Profillinie »Regulatory Affairs and Drug Development« die entsprechende Spezialisierung ermöglicht und zudem eine hohe Flexibilität bezüglich der Lehrinhalte bietet.
Der interdisziplinär aufgestellte Lehrkörper aus Lehrenden der Hochschule und Vertreterinnen und Vertretern aus Industrie und Behörden vermittelt umfassende Einblicke in die wesentlichen Aspekte der Arzneimittelentwicklung und stellt gleichzeitig Praxisnähe sicher.
Die Entwicklung neuer Therapien beginnt in der präklinischen Forschung, wo sichergestellt wird, dass nur die vielversprechendsten Kandidaten in die klinische Entwicklung übergehen. Klinische Studien – das Herzstück der Arzneimittelentwicklung – bewerten anschließend die Sicherheit und Wirksamkeit eines potenziellen Medikaments bei der Anwendung am Menschen. Die Ergebnisse dieser Studien bilden die Grundlage für eine potenzielle Arzneimittelzulassung.
Gesetze, Richtlinien und Empfehlungen der zuständigen Behörden regeln alle Phasen der Entwicklung, Herstellung, Zulassung und Vermarktung von Arzneimitteln und Medizinprodukten. Dabei stellt die steigende Komplexität dieser Vorgaben alle Beteiligten vor immer neue Herausforderungen. Neue Herstellungsprozesse und Prüfverfahren verbessern die Effizienz und Qualität, müssen jedoch sorgfältig bewertet werden. Die Internationalisierung der Märkte erfordert die Harmonisierung und Anpassung an weltweite Standards, während die Sicherstellung der Qualität und ethischen Standards von größter Bedeutung bleibt.
In dieser dynamischen Umgebung ist die Ausbildung von Expertinnen und Experten unerlässlich. Die Freiburger Profillinie »Regulatory Affairs and Drug Development« zeichnet sich dadurch aus, dass die Studierenden von Expertinnen und Experten aus der Industrie und Behörden unterrichtet werden, sodass sie direkte Einblicke in die Tätigkeitsfelder rund um die Arzneimittelentwicklung und -zulassung erhalten.
Aufbau des Masterstudiengangs Pharmazeutische Wissenschaften mit der Profillinie »Regulatory Affairs and Drug Development« / Foto: PZ
»Die Möglichkeit von erfahrenen Industriementoren zu lernen, war eine wertvolle Bereicherung«, freut sich Amélie Zacharie, eine ehemalige Studierende . Die Masterarbeit kann je nach Präferenz in einem pharmazeutischen Unternehmen oder in Arbeitsgruppen der Universität angefertigt werden. »Ich habe diese Profillinie gewählt, da ich mehr als nur Forschungsthemen im Studium behandeln wollte. Die Forschung ist nur ein kleiner Teil im Arzneimittelbereich, und oft wird der große Rattenschwanz immer gerne klein geredet, obwohl es ohne Regulatory Affairs keine Medikamente auf dem Markt geben würde«, betont der Absolvent Daniel Plonka.
Studierende des Studiengangs Pharmazie, die das Zweite Staatsexamen erfolgreich absolviert haben, können die Profillinie ebenfalls belegen. Die Anfertigung der Masterarbeit kann dabei nach Rücksprache auf das Praktische Jahr angerechnet werden, sodass in der Summe lediglich ein zusätzliches Semester für die Erlangung des Masterabschlusses hinzukommt. Diese Option bietet sich vor allem für diejenigen an, die sich für eine Tätigkeit in einer Arzneimittelbehörde oder in der pharmazeutischen Industrie, gegebenenfalls in Verbindung mit einer Promotion, interessieren.