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Frankreich
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Strafprozess wegen Schlankmacher-Pillen

Es ist einer der größten französischen Gesundheitsskandale: Jetzt fordert die Staatsanwaltschaft, dass der Pharmahersteller Servier 8,2 Millionen Euro Strafe zahlen soll, aufgrund ihrer gefährlichen Schlankmacher-Pillen, die vor über zehn Jahren auf dem Markt waren. 
AutorKontaktdpa
Datum 24.06.2020  09:54 Uhr

Im Strafprozess um gefährliche Schlankmacher-Pillen in Frankreich hat die Staatsanwaltschaft Geldstrafen von zusammen 8,2 Millionen Euro gegen den Pharmahersteller Servier gefordert.

Wie die Nachrichtenagentur AFP am Dienstagabend aus dem Gerichtssaal berichtete, will die Anklage auch eine Haftstrafe von drei Jahren für einen früheren Topmanager des Unternehmens. Die nationale Agentur für Arzneimittelsicherheit (ANSM) soll mit 200.000 Euro bestraft werden. Der Prozess hatte bereits im vergangenen Herbst in Paris begonnen. Es handelt sich um einen der größten französischen Gesundheitsskandale. Die Pillen von Servier könnten allein in Frankreich den Tod von mindestens 500 Patienten verursacht haben – zu diesem Schluss kam eine Studie der Aufsichtsbehörde für Medikamenten-Sicherheit schon vor langer Zeit.

Das Mittel soll unter anderem Herz- und Kreislaufschäden hervorgerufen haben. Das Medikament Mediator ist seit über zehn Jahren in Frankreich nicht mehr auf dem Markt, in Deutschland wurde es nicht verkauft. Servier hatte die Betrugsvorwürfe zurückgewiesen. Der Prozess soll nach bisheriger Planung Anfang kommenden Monats zu Ende gehen. Das Urteil wird dann zu einem späteren Zeitpunkt erwartet.

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