»Niemand darf wegen einer HIV-Infektion ausgeschlossen, herabgewürdigt oder benachteiligt werden«, sagte die hessische Gesundheitsministerin Diana Stolz (CDU) zum Welt-Aids-Tag. / © Getty Images/Mohd Hafiez Mohd Razali/EyeEm
So betonte Stolz, wie wichtig es sei, Diskriminierung abzubauen und ihr entschlossen entgegenzutreten. »Frühe Diagnosen, fundierte Informationen und die gesellschaftliche Solidarität« seien zentral im Kampf gegen Aids. Gesundheit sei ein Menschenrecht, das für alle gelte. »Niemand darf wegen einer HIV-Infektion ausgeschlossen, herabgewürdigt oder benachteiligt werden«, so Stolz. »Aufklärung schützt vor Stigmatisierung und ermutigt Menschen, sich frühzeitig in Behandlung zu begeben.«
Frühe Diagnosen und verlässliche Informationen würden die Gesundheit der Betroffenen schützen und Diskriminierung entgegenwirken. »Stigmatisierung ist eines der größten Hindernisse für Prävention und Versorgung. Deshalb setzen wir als Land klare Zeichen gegen Diskriminierung. Wer in Hessen lebt, soll unabhängig von Herkunft, sexueller Orientierung oder HIV-Status Schutz, Unterstützung und Respekt erfahren«, so die Ministerin.
Die hessische Landesregierung setze sich gemeinsam mit dem Landesverband der hessischen Aidshilfen und weiteren Partnern für eine umfassende Aufklärung über HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen ein. Ein gesellschaftliches Klima der Akzeptanz bleibe ein zentraler Baustein der hessischen Strategie. Der Landesverband Aidshilfe Hessen bietet eigenen Angaben zufolge vielfältige Unterstützung »bedarfsgerecht und unkompliziert« an. Insgesamt gibt es neun hessische Aidshilfen. Diese seien seit dem Höhepunkt der Aids-Krise, Mitte der 1980er Jahre, entstanden.
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) wies auf die Unterstützungsangebote und niedrigschwelligen Testmöglichkeiten in Bayern hin. Zwar sei eine HIV-Infektion mittlerweile behandelbar, doch eine Heilung werde nur in äußerst seltenen Ausnahmen beobachtet. Deshalb sei es wichtig, sich bei Risikokontakten so früh wie möglich testen zu lassen. »Ein Kernziel der bayerischen AIDS-Politik ist die Prävention neuer HIV-Infektionen. Der Freistaat hat für Maßnahmen und Einrichtungen zur Eindämmung von HIV allein in den vergangenen 15 Jahren mehr als 56 Millionen Euro bereitgestellt. Im aktuellen Haushalt des Bayerischen Gesundheitsministeriums stehen rund 4,4 Millionen Euro zur Verfügung«, so Gerlach.
In Bayern gibt es demnach neun psychosoziale AIDS-Beratungsstellen, die 76 Gesundheitsämter sowie eine Vielzahl weiterer Angebote, darunter das Bayerische Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).
Vom 2. bis zum 30. November fand in Bayern die HIV-Testwoche statt. Diese wird jährlich vom ZPG organisiert. »Bayerische Gesundheitsämter, AIDS-Beratungsstellen und AIDS-Hilfen bieten in diesem Zeitraum zusätzliche Möglichkeiten an, sich anonym auf HIV testen zu lassen und somit Klarheit für sich selbst zu schaffen«, sagt LGL-Präsident Christian Weidner und fügt hinzu: »Denn zum Schutz von sich selbst und anderen gilt es, die Testbereitschaft von Menschen mit sexuellem Risikoverhalten weiter zu erhöhen, um so viele Krankheitsfälle wie möglich so früh wie möglich diagnostizieren zu können.« Insgesamt wurden laut der Pressemitteilung 75 Aktionen und Veranstaltungen angeboten, um Wissen über HIV zu stärken und die Testbereitschaft zu erhöhen.