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Pharmabranche

Stabile Lieferketten statt Sparzwang

Im Fokus der Pharmabranche stehen derzeit zwei große Themen: Das geplante GKV-Sparpaket und die Arzneimittel-Lieferengpässe, wie sich bei der Expopharm-Eröffnung am heutigen Mittwochvormittag zeigte.
Jennifer Evans
Ev Tebroke
14.09.2022  12:00 Uhr

Wie stets bei der Eröffnung der Expopharm nutzte die Pharmaindustrie auch in diesem Jahr die nach Veranstalterangaben größte europäische Fachmesse rund um den Apothekenmarkt für einen Appell an die Politik.

Genau zehn Jahre sei es her, dass es hierzulande erstmals einen Versorgungsengpass bei einem Arzneimittel zu beklagen gab, erläuterte Peter Stenico, Vorstandsvorsitzender von Pro Generika. Betroffen war damals das Krebsmedikament (Chemotherapeutikum) 5FU. Damals ein »Weckruf« und ein »Wachrütteln« im Verband, aber das Wachrütteln habe »anscheinend nicht sehr viele erreicht«, sagte Stenico. Im Gegenteil: Mittlerweile seien Liefer- und mitunter sogar Versorgungsengpässe in Deutschland fast zum Normalfall geworden. Als Beispiel nannte Stenico den Engpass beim Krebsmedikament Tamoxifen.

»Wie kann es sein, dass ein derart essenzielles und wichtiges Krebsmittel nicht verfügbar ist?«, fragt Stenico. Es sei »eine Peinlichkeit für Deutschland« und eine »Tragödie für die Patientinnen und Patienten«. Wie könne es sein, dass seit zehn Jahren Engpässe am deutschen Markt existieren und niemand tut etwas dagegen? Wie könne es sein, dass immer mehr Arzneimittel mehr kosten, als die Krankenkassen bezahlen wollen? Wie könne es sein, dass die strukturellen Probleme nicht angegangen werden, wundert sich der Chef des Verbands der Generikabranche. Es würden kleine und sinnvolle Lösungen auf symptomatischer Ebene vorangetrieben, aber das strukturelle Problem wird nicht gelöst. Es brauche Anreize für Unternehmen, am Markt zu bleiben und in resiliente Lieferketten zu investieren.

»Leider hat sich die Politik dieses Thema noch nicht angenommen. Im Gegenteil: Es ist ein neues Problem von der Politik herangetragen worden«. So Stenico mit Blick auf die Regelung, dass Apotheken künftig automatisch bestimmte Biopharmazeutika gegen preiswertere Biosimilars austauschen sollen. Warum angesichts der Generika-Entwicklung nun »sehenden Auges« derselbe Fehler bei den hochsensiblen Biopharmazeutika erneut passieren müsse, will Stenico nicht einleuchten. Er forderte am heutigen Mittwoch dazu auf, die strukturellen Ursachen der Lieferengpässe gemeinsam anzugehen, auch mit Unterstützung der Politik.

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