Aus den Reihen der sozialistischen PSOE-Partei von Regierungschef Sánchez gibt es reichlich Vorbehalte gegen den Vorstoß. So warnte das Wirtschaftsministerium von Nadia Calviño, die Regelung könne Frauen im Wettbewerb um Arbeitsplätze benachteiligen. Es bestehe das Risiko, dass Chefinnen und Chefs dann eher Männer einstellten in der Hoffnung, dass bei ihnen das Risiko für mögliche Fehltage geringer sei. Die Regierung werde niemals Maßnahmen ergreifen, die »Frauen stigmatisieren« könnten, betonte Calviño. Doch Montero wies diese Befürchtung zurück: Stigmatisiert sei bereits »das Reden über die Regel in der Gesellschaft« und insbesondere »am Arbeitsplatz«.
Spanien wäre das erste Land in Europa mit einem derartigen Gesetz. Vergleichbare Regelungen gibt es zum Beispiel in Taiwan: Hier können Frauen in solchen Fällen aber nur drei Tage pro Jahr der Arbeit fernbleiben, und bekommen dann auch nur die Hälfte des Lohns. In Südkorea müssen Arbeitgeber ihren weiblichen Beschäftigten einen Tag im Monat frei geben, wenn sie den Anspruch geltend machen - wer die Kosten übernimmt und ob es trotzdem Lohn gibt, ist in dem Gesetz aber nicht geregelt.