Sorge: Rechtsruck auch wegen Versäumnissen bei Gesundheit |
Cornelia Dölger |
02.09.2024 14:00 Uhr |
Von den Regierungen beider Länder benötige es ein deutliches Signal für den Standort. »Die Pharmabranche lebt von globaler Vernetzung, kultureller Vielfalt und einem offenen, freien Markt. Der zunehmende Einfluss rechtsgerichteter Kräfte in Thüringen und Sachsen stellt diese Grundpfeiler unseres wirtschaftlichen Erfolgs in Frage«, so Brakmann weiter.
Die Erfolge von AfD und BSW schreckten Investoren aus dem Ausland ab und würden langfristig zur Verschärfung des Fachkräftemangels führen, schreibt das Nachrichtenmagazin »Spiegel« und zitiert die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer.
Mit Blick auf AfD-Positionen warnte Schnitzer demnach: »Die Ablehnung von qualifizierter Zuwanderung ist an der Stelle das falsche Signal, denn sie wird Fachkräfte davon abhalten, diese Bundesländer als Option in Erwägung zu ziehen.«
Auch vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) kam eine Warnung. Wie DIW-Präsident Marcel Fratzscher dem »Spiegel« sagte, müsse nach den großen Erfolgen der beiden Parteien mit einer Abwanderung von Unternehmen und Fachkräften gerechnet werden. Vor allem die AfD stehe für Protektionismus und eine Abschottung von Europa, so Fratzscher.
Auch für Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), birgt der Wahlausgang Risiken. »Für die Wirtschaft kann das nichts Gutes verheißen, denn es braucht politische Berechenbarkeit, institutionelle Stabilität und verlässliche Rahmenbedingungen«, sagte er dem »Spiegel«. Auch die Bundespolitik habe Einfluss auf die Wahlergebnisse gehabt, deshalb müssten auch dort die Herausforderungen entschlossen angegangen werden.